Narbenstern
Der Abstieg bis zum Mondstein würde eine Weile dauern. Ich tastete mich langsam voran und versuchte vorherzusehen, an welchen Stellen ich meine Pfoten etwas mehr heben musste, weil Unebenheiten im Boden auftraten und man sich leicht stoßen konnte oder ins Leere trat, wenn irgendwo mal ein kleines Loch war.

Narbenstern
Irgendwann öffnete sich der Gang und gab den Blick auf den fahl schimmernden Mondstein frei. "Endlich." Miaute ich leise und trat näher an den Stein heran, sodass auch meine Partnerin eintreten konnte.

Narbenstern
"So, bis gleich dann", miaute ich Eisblatt zu und legte mich beim Mondstein nieder und berührte ihn mit der Schnauze. Sofort überkam mich ein eiskalter Schauer und mein ganzes Fell stellte sich auf. Danach schlief ich ein.

Narbenstern
In meinem Traum traf ich Silberauge, Opalsee und Blaustern und all die, die von der Seuche getötet worden waren. Hier erfuhr ich auch, dass die anderen Clans auch betroffen waren, allein dadurch, das so viele Tote da waren, die ich nicht zu treffen gehofft hatte. Lange unterhielten wir uns und beratschlagten, wie wir die Krankheit stoppen konnten, die so viel Leid über uns gebracht hatte. Doch irgendwie viel uns nichts treffendes ein. In mir breitete sich bereits Panik aus, dass wir vermutlich keine Lösung finden würden und wir gezwungen sein könnten, die verseuchten Mitglieder auszustoßen, nur um das Überleben der anderen zu sichern, als schließlich Silberauge einen Vorschlag machte. Wie immer hatte sie wohl nebenbei die Clans beobachtet und ihr war ein Detail aufgefallen, dass sie nun erläuterte.

Silberauge
"Hört mal", begann ich. "Ich habe eine gute und eine Schlechte Nachricht. Die Gute zuerst. Ich weiß, dass mag ein... höchst skuriler Rat sein, den ich nun vorbringen kann, aber vielleicht ist das die einzige Rettung vor der Seuche, abgesehen davon, die Kranken zu verbannen und ihrem Schicksal zu überlassen." Ich atmete tief durch und miaute dann: "Die Lösung trägt Brook in sich, denke ich. Und das meine ich wörtlich."

Opalsee
"Ist das nun ein schlechter Witz?", miaute ich etwas angenervt. "Silberauge, deine Klugheit in allen Ehren, aber wie soll unter dem riesigen Haufen Fell, den sie Brook nennen, irgendeine Heilmöglichkeit für diese Seuche stecken? Ich glaube, das viele Starren in den Seherteich muss dich doch langsam etwas negativ beeinflussen."

Narbenstern
"Nun, Opalsee!", knurrte ich etwas verärgert. Die Vorgängerin von Nussblatt und Topasschimmer war einfach ein wenig zu spitz mit ihrer Zunge. "Bitte lass sie ausreden."

Silberauge
"Danke, Narbenstern. Also, was ich sagen möchte ist, dass Brook gegen diese Krankheit immun ist. Er ist irgendwann mal geimpft worden. Sprich er trägt etwas in sich, dass verhindert, dass die Krankheit ihm etwas anhaben kann. - Und nun die weniger erfreuliche Nachricht: Irgendwie müsste man an dieses Mittel herankommen..."

Narbenstern
"Also- Muss irgendwer zu den Zweibeinern und das Mittel entwenden?", miaute ich nun sehr skeptisch. "Wohher sollen wir denn wissen, welches es ist und... Werden die Zweibeiner nicht wütend, wenn wir das machen?"

Blaustern
"Und wenn nicht, müssen wir immer noch genug davon bekommen, um alle zu versorgen. - Kurz gesagt, ich denke nicht, dass dieser Plan durchführbar ist." Miaute ich mit ernstem Ton, was auch daher kam, dass wir einfach keine Idee hatte, was wir noch tun konnten, das wirklich machbar erschien.

Narbenstern
"Also sind die Kranken zum Sterben verdammt? Das kann doch nicht Ernst gemeint sein. Es muss irgendeinen weg geben!" Miaute ich nun und das in einem Ton, den ich normal niemals vor meinen Ahnen anschlagen würde. "Ihr müsst einen Weg finden! Wir können sie doch nicht sterben lassen!"

Blaustern
"Der Tod ist ein Teil des Lebens, denke daran." Miaute ich kühl. Dass Narbenstern so laut wurde, war nicht nötig. "Wir tun was wir können, aber manche Dinge liegen auch außerhalb unserer Macht. Wir werden aber weiterhin nachdenken und euch Bescheid geben, wenn uns etwas einfällt. Solange aber solltet ihr versuchen, so wenig Kontakt wie möglich mit den Kranken zu haben. Es sollen sich nicht noch mehr anstecken."

Narbenstern
"Aber-" Das Bild löste sich auf und ich erwachte. "Nein..." Miaute ich zu tiefst enttäuscht und erhob mich.

Narbenstern
"Der SternenClan weiß auch nicht weiter..." Miaute ich nun zu Eisblatt. Ich war tierisch niedergeschlagen.

Narbenstern
"Nicht so wirklich. Das einzige, was es gab, war, dass Silberauge meinte, die Zweibeiner hätten ein Gegenmittel. Aber... Das war auch alles."

Narbenstern
Ich nickte. "Erzählen wir den anderen besser nicht, dass der SternenClan keine Idee hat, was wir tun sollen. Das würde ihnen die Hoffnung nehmen." Miaute ich und lief dann in den Gang. "Komm, gehen wir Heim..."

Narbenstern, Eisblatt ---> BiC-Lager