Rupert
"Aha... Bruderkrieg... Ähm- Kurzer, du gehst besser zum Treff. Sag den anderen, ich komme etwas später. - Oder gar nicht." Das Kätzchen, dass ich angesprochen hatte, nickte nur knapp. Gut, dass er zumindest schon in Kenntnis war, wohin er gehen sollte. Ich wollte ihn eigentlich nur abholen, weil er sich noch nicht so gut auskannte.
"So, nun zu euch zweien. Fangt in diesem Menschendorf einen Kampf an und ich schwöre bei den Neunen, dass ich euch beide am Schwanz rausschleife und hier rauswerfe!"
Die Neun. Das war der Glauben, in dem sich die kleine Katzengruppe unseres Dörfchens zusammengeschlossen hatte. Neun, weil Katzen bekanntlich neun Leben hatten. - Natürlich nur im Übertragenden Sinne. Zumindest für die weniger eingeweihten. Für andere jedoch...
Jedenfalls würde ich nicht zulassen, dass noch mehr Blut in unseren Reihen vergossen wurde oder allgemein hier im Dorf.
"Wir hatten neulich erst einige Tote hier, als irgendwelche Wahnsinnigen unsere Kameraden abgemurkst haben. Noch mehr Tote wollen wir hier nicht!"

Rupert
"Ich sagte, HIER kämpft man nicht!", donnerte ich und Packte mit einem sehr Flinken Sprung einem kurzen Schnappen, sowohl Finsters, als auch Finsterherz' Schwanz und biss mit aller Gewalt darauf, sodass beide schmerzerfüllt zusammenzuckten und einen Moment lang erstarrten. "So, habe ich eure Aufmerksamkeit? Schön, dann hört gut zu. Wenn ihr euch unbedingt an die Kehle gehen wollt, macht das außerhalb des Dorfes! Ich wünschte, ich könnte euch ganz davon abhalten, aber ich spüre, ihr wollt einander ans Leben. So werde ich euch nicht aufhalten. - Nur aber mit der Bedingung, dass ihr das nicht HIER tut, sondern außerhalb der Reichweite meiner Glaubensgruppe." Ich ergänzte hiernach noch: "Wenn ihr wollt, begleite ich euch und werde dem, der dieses Duell nicht überlebt, die letzten Ehren erweisen, was sein Bruder wohl nicht zu tun gedenkt, wie ich euch beide so ansehe."

Rupert
Mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Völlig verdattert war Finster's Bruder davongegangen. Scheinbar Meine Redekunst doch nicht so übel, wie ich befürchtet hatte.

Rupert
Ich ging unterdessen zu den anderen zum Treff.......

Rupert
Beim Treff angekommen setzte ich mich zu den anderen und begrüßte kurz einige meiner Freunde. Danach schaute ich zu Sandor, dem geistlichen Oberhaupt unserer Gemeinschaft. Dieser war ein mittelgroßer Kater mit rotem Fell, dass an der Unterseite in ein schwaches, helles Braun überging. Seine Augen waren grün und strahlten die Gelassenheit aus, die ein Anführer haben sollte. Mit einem kurzen Schnurren trat er in die Mitte und verkündete: "Liebe Freunde, wir haben uns heute wieder einmal versammelt, um in unserer Gemeinde einige Neulinge willkommen zu heißen. Ich hoffe, dass sie sich schnell einleben werden. - Ich bitte Rupert, unser ältestes Mitglied hier, nun die Initiation unserer Freunde vorzunehmen."
Ich nickte kurz und ging darauf durch die Reihen der Anwesenden bis hin zu den beiden Neulingen. Den einen hatte ich ja bereits vorhin einmal getroffen, die andere Katze kannte ich bisher nur vom Namen.
Vor ihnen angekommen, hielt ich an und miaute: "Freunde, im Namen des Bundes der Neun heiße ich euch willkommen und rufe sie an, dass sie euch als Teil unserer Glaubensgemeinschaft anerkennen und mit dem Glanz der neun Leben segnen mögen..."

Rupert (Kleiner Nachtrag: Das findet in einer Scheune statt.)
Die beiden Katzen vor mir neigten ehrerbietig den Kopf und miauten, als sie ihn wieder hoben: "Wir geloben, im Namen der Neun, die Interessen unserer Gemeinschaft zu wahren, in Frieden mit anderen zu leben und nach dem Geheimnis der Sterne zu suchen. Wir meiden Gewalt, solange wir es vermögen und schwören, dass wir die Katzen die Wälder meiden zur Sicherheit unserer Gemeinde."
Ich nickte und miaute: "Dann seid beide willkommen, Initianten. Ihr werdet bald einem Lehrmeister zugeteilt, der euch in die Geheimisse der Neun einweihen wird. - Lasst uns nun mit der Meditation beginnen. Miss Wolle, bitte bringt die Katzenminze." Hierauf verstummten auch die allerletzten Gespräche und alle Katzen verstummten und stellten sich in einer Schlange auf, die zwischen einigen Strohballen der Scheune, in der wir waren, ihren Anfang nahm. Als eine weiße Langhaarkätzin aus einer Ecke hervorkam und dann begann sehr viel Katzenminze unter den anwesenden zu verteilen, ging ein freudiges Murmeln durch die Reihe. Ein leichtes Grinsen spielte dabei um Wolles Lippen, als die ersten begannen, sich an der Minze zu berauschen.
Ich selbst ließ mir ein kleines Bündel geben und zog mich damit in einen Winkel zurück. Niemand sollte sehen, dass ich in Wirklichkeit nicht an diesem Ritual teilnahm und meinen klaren Kopf bewahrte. Nur zum Halten des Scheins, schnüffelte ich hin und wieder an der Katzenminze, wenn irgendwer vorbeikam. Widerwillig, denn, für die anderen war das Mittel inzwischen eine wahre Droge geworden.

(Ja. Das Treff is in ner Scheune.)

Rupert
Ich hatte Finster im Blick behalten. Gut, er ist klug genug, nicht auf diesen Drogenmix anzuspringen. Vielleicht kann er ja doch eine Hilfe sein. Dachte ich mir und schlich, den Drogenrausch spielend, zu ihm. "Na? Es scheint, als wollte der Kranke nicht seine Medizin nehmen, was?" Meinte ich mit einem freundlichen Lächeln. "Finster, was alles so harmlos aussieht ist es nicht wirklich. Das hast du auch bemerkt, nicht?"

Rupert
Ich rümpfte die Nase. "Geht mir genauso. Das Problem ist leider, dass sich irgendwas an unserem Anführer geändert hat. Seit wir vor einigen Monden angegriffen wurden, ist er- hmm, verrückt nach Ausschweifungen und Ablenkung vom eigentlichen Leben. Er hat neue Feiern eingeführt und macht alle abhängig von Katzenminze oder noch ganz anderen Mitteln." Ich sprach leise und blickte zu der Gruppe: "Ich habe versucht das zu verhindern, aber viel. Gebracht hat das nicht. Und jetzt mache ich die gute Miene zum bösen Spiel, weil wir hier allein nicht zurecht kommen. Außerdem hoffe ich, dass ichso zumindest ein paar Hrundzüge unserer Religion noch retten kann."

Rupert
"Vielleicht. Aber jemand hat mir mitgeteilt, dass ich Hilfe von Außerhalb brauche, wenn ich dieses Problem lösen möchte." Sagte ich leise und blickte auf die anderen, die sich völlig in ihrem Rausch befanden. "Zugegeben, ich traue dir nicht wirklich, aber ich muss darauf vertrauen, dass mir die Neun den Weg weisen. Finster, ich glaube, es ist an der Zeit, dass du alles erfährst. Vor einigen Wochen erschien mir eine Füchsin im Traum und eine Kätzin mit silbernen Augen. Sie haben mir erzählt, dass du kommen wirst."

Rupert
"Ich heiße Rupert mein Freund. Und es ist schön, endlich auch deine bessere Seite kennenzulernen. Dein... anderes Ich ist mir nicht grade sympathisch. drohte, uns umzubringen... Na ja... Also, ich denke, wir sollten uns etwas entfernen. Dann erkläre ich dir gerne alles."