Ginsterpfote
"Ich weiß nicht…wahrscheinlich. So selten wie er mit mir trainiert hat, kann man wohl vermuten, dass ich ihm ziemlich egal bin", antwortete ich. Ich verschwieg ihr allerdings, dass ich persönlich weder die Anführerin des SilberClans noch die meisten Krieger besonders gut leiden konnte, Otterzahn mit eingeschlossen. Sonnenjunges war schließlich ein Junges, ich konnte von ihr nicht erwarten, dass sie bereits wusste, was man weitererzählte und was man für sich behielt. Außerdem war sie ja eine gebürtige SilberClan-Katze und grundsätzlich dazu verpflichtet, ihre Clangenossen zu akzeptieren und mit ihnen gut klar zu kommen. Und wenn ich ebenfalls eine richtige SilberClan-Katze werden wollte, durfte ich meine Gedanken auf keinen Fall herum erzählen. Wellenstern würde mich dafür wahrscheinlich auf der Stelle verbannen.

Ginsterpfote
Ich erhob mich gemächlich und stupste Sonnenjunges verabschiedend an. "Ich muss dann mal los, wir sehen uns später wieder", miaute ich freundlich und wandte mich dann an meinen Mentor. "Ist ja nett, dass wir auch mal wieder trainieren", miaute ich mit unverhohlenem Vorwurf in der Stimme. Gleichzeitig tappte ich ein Stück von Sonnenjunges weg, damit sie unserer Unterhaltung nicht mehr folgen konnte.

Wolkenstern
"Ähm... Ich kann verstehen, dass du überrascht bist, Wellenstern. Aber lass uns bitte alleine sprechen, ja? Ich denke, dass ich dir am besten erklären kann, warum ich so lange weg war und jetzt auf einmal wieder da bin...", miaute ich freundlich, wenngleich ich irgendwie dennoch ein schlechtes Gewissen hatte, da ich meine damalige Stellvertreterin völlig im Stich gelassen hatte. Den Fisch, den mir Otterzahn vorhin herbringen hatte lassen, nahm ich direkt mit, bevor ich mich mit der Anführerin in eine Ecke legte und zu reden begann. "Also, um es kurz zu machen... Ich besitze noch drei Leben und weiß ehrlich gesagt auch nicht ganz, wie ich mich hier wieder einfügen soll. Natürlich bin ich glücklich, euch alle wiederzusehen, aber ich weiß, dass ich unter Umständen... Eine Last sein könnte." Ich seufzte kurz, bevor ich weitersprach. "Nun, der eigentliche Grund für mein Verschwinden war, dass mich eines Tages Leopardenstern im Traum besuchte und im Namen vom SternenClan bat, auf eine Mission zu gehen. Eine Mission ohne Wiederkehr. Mir wurde aufgetragen den WolkenClan - du kennst doch die Geschichte über ihn, oder? - anzuführen, da dieser den Glauben an den SternenClan völlig verloren hatte. Der eigentlich neue Anführer bekam nicht einmal seine neun Leben, da sein Glaube mit der Zeit so schwach geworden war... Selbstverständlich lehnte ich anfangs ab, da der SilberClan mein Leben war und ich meine Rolle hier stets mit Stolz ausgefüllt habe, doch... Nunja, mit Leopardenstern konnte man schlecht verhandeln. Kurz gesagt, hatte ich also keine Wahl, als zu gehen ohne irgendjemanden von euch Bescheid zu geben...", erzählte ich und machte kurz eine Pause, damit Wellenstern den Anfang meiner Geschichte einmal verdauen konnte.


Adlerflügel
Ich sah meinem Vater etwas länger nach, bis ich mich dann brummig auf den Boden legte und mit der Fellpflege begann. "Der wird noch aus allen Wolken fallen, wenn er merkt, dass Windhauch und Minzduft tot sind...", brummte ich in mich hinein. Ich hatte meine beiden Schwestern zwar nie sonderlich gemocht, doch ganz egal war es selbst mir nicht, dass die beiden vor Monaten gestorben waren. Wie da wohl Wolkenstern erst reagieren würde.

Wolkenstern
Kam es mir nur so vor, oder ging es Wellenstern nun wirklich so ziemlich gegen den Strich, dass ich wieder hier war? Verstehen konnte ich es ja... Sie hatte wohl wie jeder Anführer Angst um ihre Macht, was ja legitim war, vermutlich hätte ich an ihrer Stelle auch nicht anders reagiert. Dabei hatten wir uns doch früher immer so gut verstanden... "Naja, also auf der Reise zum WolkenClan geriet ich in Gefangenschaft. Ich sage es nicht gern, doch ich verlor auf meiner Reise insgesamt vier Leben, sodass ich jetzt nur noch drei habe. Zum Glück eilte mir Löwenfell, ein Krieger des BlitzClans, zu Hilfe, denn er war ebenfalls vom SternenClan geschickt worden, als sie mitbekommen hatten, dass ich von Zweibeinern gefangen wurde." Kurz machte ich noch eine letzte Pause, es war mir unglaublich peinlich, von diesen Kreaturen gefangen zu werden. "Löwenfell befreite mich schließlich und wir kamen beim WolkenClan an. Die Lage war schlimmer, als du es dir auch nur im entferntesten vorstellen kannst, Wellenstern. Diese Katzen, die doch in der Vergangenheit von Feuerstern zu einem Clan wieder vereint worden waren, waren nichts anderes als ein Haufen voller räudiger Katzen ohne Glauben. Es dauerte ewig, ihr Vertrauen zu gewinnen, doch Löwenfell und ich schafften es, ihnen den Glauben an unsere Ahnen zurückzugeben. Nun haben sie sogar wieder einen Anführer mit neun Leben. Wir lebten also noch eine Zeit lang mit ihnen, bis wir eines Tages beschlossen, in unsere Heimat zurückzukehren. Doch da der WolkenClan ja im Gebirge lebt, kam es leider zu einem erneuten Zwischenfall: Ein Steinsturz verhinderte unsere Rückkehr und zwang uns, so lange auszuharren, bis wir einen Weg durch die Schlucht aufs Land fanden, um schließlich in unseren Wald zurückzufinden. Doch ich möchte dich nicht mit den Einzelheiten unserer beschwerlichen Rückreise belästigen... Viel wichtiger ist mir, dass du begreifst, wie wichtig mir der SilberClan noch ist. Nein, keine Angst, ich habe nicht die Absicht, dir deine Position wegzunehmen, oderso. Ich möchte nur in Frieden bei euch leben, denn hier ist meine Heimat und hier gehöre ich hin. Meinen Namen und meine drei Leben kann ich jetzt auch nicht mehr ändern, doch ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch als normaler Krieger durchgehen würde... Um ehrlich zu sein, liegt die Entscheidung, ob ihr mich wieder aufnehmt, allein bei dir, Wellenstern."

Wolkenstern
"Nun, was schlägst du vor? Was soll ich tun? Ich habe lediglich im Auftrag des SternenClans gehandelt und... Und ich dachte, dass man sich freut, wenn ich wieder komme.", antwortete ich fast schon ein wenig kleinlaut und blickte zu Boden.

Wolkenstern
"Wellenstern, wir kennen uns doch nun schon so lange... Woher kommt plötzlich die Härte und die Strenge in deiner Stimme mir gegenüber? Du vergisst, dass ich damals meine Gefährtin Vogelfeder der Position als 2. Anführerin enthoben und dich zu meiner Stellvertreterin ernannt habe, weil ich dir vollkommen vertraut habe.", konterte ich mit genau derselben Stimmlage wie die Anführerin und richtete mich wieder auf, um ihren Blick zu erwidern. "Erzähl mir nichts von unseren Geboten! Ich habe es nicht vergessen, doch der WolkenClan war nie mein Clan. Ich bin nur dorthin gegangen, weil es der SternenClan von mir wollte und habe ihnen geholfen. Aber ich wurde hier geboren, wie meine Eltern vor mir."

Adlerflügel
Ich erhob schließlich meinen Kopf wieder, als ich mitbekam, dass die Stimmung zu kippen begann. Jederzeit war ich bereit, meinen Vater zu verteidigen.

Adlerflügel
"Eins kannst du dir sicher sein... Ich werde für Vater kämpfen. Er war der Einzige neben Otterzahn, der sich hier immer um mich gekümmert hat.", flüsterte ich Funkensturm zu, ohne ihn jedoch anzusehen. "Du warst doch selbst dabei, als er damals plötzlich aus heiterem Himmel Anführer wurde, oder? Ich war damals noch im Bauch meiner Mutter, aber er hat mir oft von dieser Zeit erzählt."

Wolkenstern
Entsetzt starrte ich Wellenstern an und konnte nicht realisieren, was sie soeben gesagt hatte. "Ist... ist das dein letztes Wort, Wellenstern?"

Adlerflügel (sorry ^^)
"Das ist mir egal. Wolkenstern ist neben Streifenfell alles, was ich noch habe. Es gibt niemanden mehr aus meiner Familie und er ist und bleibt mein Vater...", antwortete ich.

Wolkenstern
Ich merkte, dass sie zögerte und wohl innerlich selbst nicht wusste, was sie tun sollte und witterte meine Chance. "Erlaube mir wenigstens eine Nacht hier zu verbringen... Vielleicht können wir ja morgen noch einmal darüber reden?"

Wolkenstern
Kurz atmete ich erleichtert auf, bevor ich aufstand, mich ordentlich vor Wellenstern verneigte und ihr noch einmal zu bedenken gab: "Ich will dir nichts Böses, Wellenstern. Ich möchte einfach nur zuhause sein und dem SilberClan helfen. Danke." Danach entfernte ich mich von der schlanken Katze und gesellte mich zu Adlerflügel, der neben Funkensturm lag.

Adlerflügel
"Komm her, Papa! Keine Sorge, nicht alle haben vergessen, was du für uns geleistet hast!", miaute ich und legte dem älteren Kater meinen Schweif auf die Schultern und verwies mit einem Kopfnicken auf die Kriegerin neben mir.

Wolkenstern
"Hallo, Funkensturm. Und danke, Adlerflügel. Ein Stück weit kann ich Wellenstern ja verstehen... Zumindest darf ich eine Nachr bei euch schlafen, morgen sehen wir weiter."

Kiwipfote

Als plötzlich alle sich auf einen Kater konzentrierten, sah ich mich im Lager um und trottete zu einem kleinen Jungen. (Sonnenjunges) "Hallo",miaute ich freundlich.