Pantherlist

"Hoffentlich hast du Recht", miaute ich und schloss die Augen. Es dauerte eine Weile, aber irgendwann fiel ich in einen tiefen Schlaf.

Tigerherz
Ich seufzte erleichtert, als Pantherlist eingeschlafen war. Ich wartete eine Weile bis ich sicher war, dass ihr Schlaf tief genug war, dann erhob ich mich vorsichtig und schlüpfte aus dem Heilerbau. Jetzt war es Zeit mit den Schülern zu reden und sie zu fragen was zum SternenClan los war, dass sie sich nicht einmal für einen Moment zu ihrer halb verhungerten Mutter in den Heilerbau gesellen konnten.

Tigerherz --> Lager

Blattpfote, Giftpfote Ankunft

Blattpfote

Leise betraten wir den Heilerbau. Pantherlist lag in einem Nest am Rande des Baus und schien zu schlafen. Unsicher, ob wir lieber wieder gehen sollten, blieb ich am Eingang stehen, doch da regte sich die Kriegerin schon und öffnete ihr verbliebenes Auge.
"Hallo ihr beiden", miaute sie noch etwas kratzig und sah uns einfach an. Um sich aufzusetzen schien ihr die Kraft zu fehlen.
"E-entschuldige, w-wir wollten dich nicht wecken", stammelte ich.

Pantherlist

"Denn Umständen entsprechend", miaute ich und erhob mich vorsichtig von meinem Platz. "Etwas zu essen wäre wohl nicht schlecht. Und ich frage mich, warum deine Schwestern hier nicht auftauchen. Aber danke, dass du hier bist", fügte ich am Ende hinzu und schnurrte leise. "Du hast da draußen sehr edel gehandelt."

Pantherlist

"Danke", miaute ich und biss ein kleines Stück aus der Maus heraus. "Ja, da hast du wohl recht. Aber ich habe auch ganz schön lange gebraucht, um das festzustellen", fügte ich dann hinzu. "Liegt wohl in der Familie."

Pantherlist

Verwundert zuckte ich mit dem Ohr. "Wovon sprichst du? Welcher SturmClan", fragte ich verwirrt. War ich so lange in meiner Trance gewesen, dass sich mittlerweile schon ein fremder Clan bei uns eingenistet hatte? Ich versuchte mich zu erinnern. Wie lange war ich fort gewesen?

Pantherlist

"Ich verstehe", miaute ich, ehe ich einen weiteren Bissen von der Maus nahm. Etwas unsicher sah ich zu meinem Sohn. Wir hatten uns ewig nicht gesehen, als ich gegangen war, waren meine Kinder noch halbe Junge gewesen und nun waren sie schon fast ausgewachsen. Natürlich bereute ich es, aber ich wusste nicht wirklich, was ich sagen sollte. Denn ich konnte meinen Kindern schlecht erzählen, dass ich schwach geworden war. Das war zu beschämend, um es zuzugeben.

Pantherlist

"Nun...",murmelte ich. "Eigentlich habe ich nicht vielmehr getan, als am Flussende herumzustreunen. Habe versucht irgendwie über die Runden zu kommen und zu lernen, wie man mit einem Auge jagt", wich ich Giftpfotes Frage aus. Die Antwort: Ich lag in einem Komaähnlichen Zustand und habe jeden Tag durchlebt wie deine Schwester versucht mich zu töten, wäre wohl nicht ganz so ideal.

Pantherlist

"Ja, das stimmt", miaute ich und schob die Maus etwas zur Seite. Noch immer verspürte ich eine gewisse Unruhe. "Du...Giftpfote... Weißt du eigentlich, wo deine Schwestern sind?" Irgendwas stimmte nicht, das spürte ich.

Pantherlist

Mein Schweif peitschte beunruhigt und ich blickte zum Ausgang. "Das hoffe ich auch...", murmelte ich. Es machte mich total fuchsig, dass ich nichts tun konnte. Warum musste ich so schwach sein? Warum konnte ich mich nicht um meine Kinder kümmern? Die Zweifel fingen an an mir zu nagen.

Pantherlist

Dankbar nicke ich. "Vielen Dank. Bis bald." Ich sah meinem Sohn hinterher, wie er den Heilerbau verließ. Als er fort war, sah Blattpfote mich fröhlich an und sprang zu mir. "So und jetzt isst du erstmal!", quietschte sie. "Damit du bald wieder gesund und kräftig wirst!" Ich musste schmunzeln. Auch wenn mich der Anblick der Kätzin noch immer erschreckte, war es doch fast zu amüsant mit welcher Naivität und Gutgläubigkeit sie mich behandelte. Also senkte ich bloß gehorsam den Kopf und aß weiter. Insgeheim fragte ich mich, ob die Schülerin in meiner Abwesenheit zur Heilerschülerin geworden war. Ich vermutete es, immerhin hielt sie sich immer hier oder bei unserer Heilerin auf.

Giftpfote -> Lager

Blattpfote

Ich hob lauschend den Kopf, als ich meinen Namen hörte. Aufgeregt zuckten meine Schnurrhaare. Endlich wieder ein Training, ich war schon so lange nicht mehr im Territorium gewesen! Irgendwie war immer etwas los gewesen, sodass ich gar nicht mit meiner Mentorin raus konnte. Kurz warf ich Pantherlist einen Blick zu, aber als ich mich versichert hatte, dass sie nicht in akuter Gefahr schwebte, flitzte ich zum Gang hinaus. "Bis später!", maunzte ich noch fröhlich.

Blattpfote -> Lagerplatz

Schattenpfote Ankunft

Pantherlist

Ruckartig hob ich den Kopf, als ich Schattenpfotes Geruch wahrnahm und ein Rascheln hörte. Ich hatte ein Nickerchen gemacht und fühlte mich schon deutlich kräftiger. Nur deshalb setzte ich mich auch auf. Im Stillen beschloss ich demnächst einen kleinen Gang durch das Territorium zu machen, um meine Muskeln wieder zu trainieren. Ich wandte mich Schattenpfote zu und schnurrte leise. "Schön, dass du da bist", miaute ich und widerstand dem Drang ihr über den Kopf zu lecken. Sie war immerhin kein Junges mehr. Ich sah den Fang in ihrem Maul und deutete darauf mit dem Schweif: "Dein Fang?", miaute ich freundlich.

Schattenpfote
Ich legte die Amsel vor meiner Mutter ab und setzte mich dann, sodass die Frischbeute zwischen mir und meiner Mutter lag. "Ja, ich dachte mir du kannst etwas für zwischen die Zähne gebrauchen", miaute ich und mein Blick blieb distanziert. Ich unterdrückte bewusst die Gefühle, die beim Anblick meiner Mutter in mir hochstiegen. Sie war gegangen, als ich noch nicht viel mehr als eine aufmüpfige Schülerin gewesen war. Ich hatte es in dieser Zeit nicht so sehr gemerkt, doch sie hatte mir sehr gefehlt. Sturmpfote und seine Geschwister hatten ihren Vater gehabt...doch von meinem existierte nun einmal nicht viel mehr als die Vorstellung aus einem Traum. Und ansonsten hatte ich in keiner erwachsenen Katze eine Vertrauensperson gefunden. So sehr ich meine Mutter vermisst hatte, ich war auch sehr wütend auf sie, weil sie mich verlassen hatte und weil sie sich selbst aufgegeben hatte.

Pantherlist

Ich nickte. "Da liegst du wohl nicht falsch." Ich senkte den Kopf und biss in die Amsel, damit Schattenpfote nicht den Schmerz in meinen Augen sah. Ich hatte den distanzierten Blick bemerkt und er tat mir weh. Doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte, was all die Fehler, die ich getan hatte, wieder gut machen konnte.

Schattenpfote
"Mama...", fing ich an und verstummte sofort wieder. Das klang wie ein Junges. "Pantherlist...", korrigierte ich und kniff leicht verärgert die Augen zusammen, weil auch diese Anrede sich nicht passend anhörte. "...wie geht es dir? Ich habe gehört, dass du so gut wie tot warst, als sie dich gefunden haben." Ich konnte nicht ganz den Vorwurf und die Verachtung aus meiner Stimme verbannen, die ich empfand. Ich verstand immer noch nicht, weshalb sie keinen Kontakt zu mir gehalten hatte. Ich hätte ihr bei der Jagt geholfen, falls es daran gelegen hatte. Ich hätte ihr keine Vorwürfe gemacht oder Ähnliches. Ich hatte ihren Weggang aus dem Clan verstanden und akzeptiert...doch als sie dann einfach verschwunden geblieben war, als hätte sie mich vergessen. Das hatte sich wie Verrat angefühlt.

Pantherlist

Ich hob den Kopf und sah Schattenpfote aus sanften Augen an. "Meine Tochter... Du musst nicht hart sein. Das weißt du, oder?", miaute ich und trat zu ihr ohne auf ihre Frage einzugehen. Es ging gerade um meine Tochter, nicht um mich.