Ankunft Dämmerpfote
Missmutig stelle ich fest, dass sich keiner um ein Nest bemüht hatte, geschweige denn ein altes vorhanden wäre. Aber ich bin zu müde und erschöpft, um mich um welches zu bemühen. In einer dunklen Ecke lasse ich mich nieder und schlage augenblicklich ein.

Dämmerpfote
Die Stimmen von draussen wecken mich. Ich schlage die Augen auf und springe entsetzt auf. Ich habe verschlafen! Schmerzhaft krampfen meine Muskeln bei der schnellen Bewegung zusammen. Ich habe Muskelkater... Erst jetzt lichtet sich mein vom Schlaf vernebelter Verstand. Mondkralle wollte sich doch heute erst später zum Training treffen, weil wir heute bei Sonnenaufgang erst zurück waren. Sofort legt sich die Müdigkeit wieder über mich wie eine dicke Schneedecke. Allerdings hält mich mein knurrender Magen davon ab, mich wieder zusammen zurollen.

Dämmerpfote Lagerplatz

Ankunft: Schattenpfote, Dämmerpfote

Schattenpfote
Ich legte mein Moos ab und blickte mich dann im Schülerbau um. Er war klein, im Vergleich zum Kriegerbau. Wir sieben Schüler würden hier wahrscheinlich ziemlich eng aufeinander hocken. Allerdings war es bestimmt auch eine ziemliche Ausnahme, dass so viele Schüler zur selben Zeit hier einzogen. In einer Ecke entdeckte ich zwei alte Nester, der restliche Boden war leer. Die Nester schienen schon eine Weile nicht benutzt worden zu sein, doch als ich zu ihnen lief und nach einem Geruch suchte, konnte ich tatsächlich noch einen sehr schwachen Duft ausmachen. Der eine war definitiv von Tigerherz, deren Geruch ich mir schon ziemlich gut eingeprägt hatte. Schließlich verbrachten sie und meine Mutter viel Zeit miteinander. Der andere Geruch war mir zwar auch nicht unbekannt, aber ich konnte ihn keinem Namen zuordnen. Vermutlich eine andere Kriegerin, die vor kurzem ernannt worden war. "Hey, lass uns doch diese beiden Nester benutzen. Sie sind nah bei einander und mit dem Moos, das wir gesammelt haben, werden sie bestimmt wieder super gemütlich!", miaute ich mit zufriedener Stimme und wählte für mich Tigerherz altes Nest aus. Ich entfernte das alte Moos und begutachtete die Kuhle, in der es gelegen hatte. Sie war ein wenig groß für mich, denn ich war schließlich um einiges kleiner als Tigerherz. Doch ich sah keinen Grund, weshalb ich die Kuhle verkleinern sollte, also verteilte ich sorgfältig das gesammelte Moos und schob es so hin, dass ein gemütliches Nest entstand.

Dämmerpfote
Verwirrt betrachte ich die Nester und schnurre dann belustigt: “Ich war so fertig vom Training, dass ich die Nester überhaupt nicht bemerkt hatte und auf dem Boden geschlafen habe.“ Kopfschüttelnd entferne ich das Moos aus dem zweiten Nest und wälze mich kurz in der Kuhle, damit sie nach mir roch, bevor ich das frische Material hin lege. Zufrieden betrachte ich mein Werk und lege mich probehalber hinein.

Schattenpfote
Ich warf Dämmerpfote einen belustigten Blick zu und legte mich ebenfalls in mein neues Nest. "Endlich ein Nest, das nur mir gehört! Ich hatte es echt satt mit so vielen Katzen in einem Nest zu schlafen. Nicht das du mich groß stören würdest, aber bei den anderen ist das so eine Sache", miaute ich und machte mich lang. "Wirklich prima, dass wir uns als erstes unsere Nester gemacht haben...jetzt haben wir die besten Plätze."

Dämmerpfote
Ich recke mich ebenfalls ein wenig. “Ich könnte glatt einschlafen. Aber ich sollte langsam meinen Mentor suchen gehen, falls er überhaupt Lust auf mich hat. Zwischendurch habe ich den Eindruck gehabt, dass Mondkralle weniger begeistert darüber ist, mein Mentor zusein.“, beichte ich meiner Schwester leise. Es bedrückt mich schon die ganze Zeit.

Schattenpfote
"Er mag uns nicht. Weil Pantherlist unsere Mutter ist. Ich glaube vielen hier im Clan geht das so. Allerdings habe ich noch nicht herausgefunden woran das liegt. Ich glaube Mutter ist nicht gerade beliebt im Clan. Außer Tante Tigerherz scheint sie niemand so richtig zu mögen", antwortete ich ohne zu Zögern. Ich hatte diese Beobachtungen schon vor einer Weile gemacht, war allerdings noch nicht dazu gekommen jemanden danach zu fragen. Ich wusste nicht wer dafür die geeignete Katze war. Unsere Mutter oder Tigerherz würde vielleicht lügen oder etwas beschönigen...und andere Katzen würden vielleicht übertreiben. Ich legte den Kopf auf die Pfoten. "Also ich denke ich mache jetzt ein kleines Nickerchen. Wenn Ufersee mich sucht kannst du ihr ja Bescheid sagen..."

Dämmerpfote
Ich nicke und beobachte meine Schwester noch kurz. “Ich hab dich lieb.“, flüstere ich. Wenn sie mich gehört hätte, wäre ich einen Kopf kürzer. Ich schüttel bei dem Gedanken belustigt den Kopf und trete hinaus auf den Lagerplatz.

Dämmerpfote Lager

Winternacht
Ich erwache in einem dichten Wald und bin mir im ersten Moment unsicher, ob ich oder nicht Schattenpfote sich das Terra ausgesucht hat. Sie steht mit dem Rücken zu mir und scheint in Gedanken zu sein. Kurz beobachte ich sie, bevor ich mich aus dem Schatten begebe und bedrohlich knurre. Mal schauen wie sie reagiert...

Schattenpfote
Ich war in einen interessanten Traum abgetriftet. Normalerweise träumte ich nie so intensiv, doch in diesem Wald fühlte sich alles so echt an. Ich konnte Beute riechen und schmeckte die frische Waldluft. Dann knurrte etwas hinter mir. Es hörte sich angriffslustig an, also wirbelte ich herum und fuhr die Krallen aus. "Trau dich ruhig!", fauchte ich den gestreiften Kater an, von dem das Geräusch gekommen sein musste. Er sah in der tat bedrohlich aus, doch Angst machte er mir nicht. Er war nur eine Traumgestalt.

Winternacht
Ich lache herablassend und schnellte vor. Weniger als einen Herzschlag brauche ich, um ihr das Fell am Hals abzusäbeln und wieder vor ihr zustehen. “Ein bisschen tiefer und du bist tot. Und das wäre das dritte mal. Du solltest aufmerksamer sein.“ Ich schnippe mit der Schwanzspitze und mustere sie ein zweites Mal. “Du musst viel Lernen, komm mit.“ Ohne zu schauen, ob sie mir folgt, laufe ich einen Pfad entlang und treffe bald auf die Klippen, bei denen ich meist trainiert hatte. Ich wusste, sie würde neugierig genug sein und ihre Chance erkennen und mir folgen.

Schattenpfote
Ich schüttelte mich überrascht, dann sprang ich auf und folgte dem Kater zu irgendwelchen Klippen. Seine Attacke war gefährlich und blitzschnell gewesen. Sicher war er ein tödlicher Kämpfer. Genauso wollte ich auch kämpfen können. Und wenn er es mir zeigen konnte, würde ich diese Chance nicht verstreichen lassen. "Wie heißt du?", fragte ich herausfordernd, als wir stehen geblieben waren. Immer noch verspüre ich keine Angst, sondern lediglich eine gewisse Aufregung. Würde dieser Kater mir wirklich etwas beibringen können? Im Traum?

Winternacht
Ich werfe der Schülerin einen verächtlichen Blick zu. "Ich verrate dir meinen Namen nicht einfach so, Schattenpfote, du wirst ihn dir erarbeiten müssen." Sie ist die richtige. Ich bin mir sicher! Vergnügt muster ich sie, bevor ich fortfahre: "Wieso hast du meine Anwesenheit nicht bemerkt. Ich habe dich eine Weile beobachtet und stand direkt hinter dir. Prüfst du nie, ob du in Sicherheit bist?" Vorwurfsvoll schaue ich sie an: "Wäre ich eine Katze aus eurem befeindeten Clan gewesen, hättest du tot sein können. Das willst du doch nicht oder?" Meine Stimme wird butterweich.

Schattenpfote
"Natürlich nicht...aber in einem Traum bin ich schließlich nicht in Gefahr oder?", antwortete ich selbstbewusst. Allerdings stimmte was der Kater sagte. Ich musste mir angewöhnen, öfter die Luft zu prüfen, egal ob ich mich in Sicherheit wiegte oder nicht. "Und wir haben überhaupt keinen befeindeten Clan! Meine Mutter hat mir erzählt, dass sich die Clans zusammengeschlossen haben. Wieso weißt du das denn nicht, wo du doch so allwissend bist und sogar meinen Namen kennst?" Diese Tatsache beschäftigte mich mehr als ich zeigte. Aber naja, wenn der Kater ein Produkt meiner Fantasie war, dann war es kein Wunder, dass er meinen Namen wusste.

Winternacht
"Du wirst feststellen, dass dein Fell an der Stelle auch noch weg ist, wenn du aufwachst." Ich zucke mit den Ohren und betrachte den sauberen Strich an ihrer Kehle. "Nun, erklimme den Felsen dort!" Ich deute auf einen kleinen Felsen, der eine raue Oberfläche hat und einfach zu erklimmen ist, wenn man es richtig angeht. Ich setze mich an die Seite und beobachte gespannt, wie sie es angehen würde. Tigerstern hatte mir damals die gleiche Aufgabe gestellt.

Schattenpfote
Ich sah zweifelnd an mir herab. Hoffentlich log dieser Kater. Ich hatte keine Lust, dass mein schönes Fell einen Makel bekommen würde. Als ich dann diesen seltsamen Befehl bekam, regte sich automatisch Widerstand in mir. Ich mochte es nicht, wenn man mich rumkommandierte. Besonders wenn ich nicht wusste welchen Zweck meine Aufgabe hatte. Dann fiel mir ein, dass der Kater vermutlich mein Geschick testen wollte. Ich trabte zu dem Felsen und begutachtete ihn. Die Oberfläche war trocken und rau. Ich stemmte mich dagegen, um zu sehen wie weit ich mich hochziehen konnte. Meine Kraft reichte nicht, um aus dem Stand den ersten Vorsprung zu erreichen, doch mit genügend Schwung würde ich das schon schaffen. Ich nahm Anlauf, sprang ab und versuchte Halt zu finden. Mit einem ärgerlichen Fauchen rutschte ich zurück auf den Boden, doch ich versuchte es einfach erneut. Diesmal erwischte ich den angepeilten Vorsprung und ich zog mich hoch. Der restliche Weg auf den Felsen war kein großes Problem mehr. Ich analysierte genau, wo ich Halt finden konnte und setzte meine Pfoten mit Bedacht. Als ich mich über die Kante schob, spürte ich allerdings wie anstrengend langsames Klettern war. Ich hatte die gesamte Zeit mein Körpergewicht halten müssen und meine Krallen fühlten sich abgenutzt an, weil ich sie in den Fels gebohrt hatte.

Winternacht
Ich schnaube enttäuscht als Schattenpfote es nicht beim ersten Mal schafft. Sie handelt zu impulsiv und ungedacht. Kurz zweifel ich an der Entscheidung sie statt Giftpfote ausgewählt zu haben. “Du musst erst denken und dann handeln.“ Ich schüttel den Kopf: “Achte wachsamer auf deine Umgebung. Bis zu meinem nächsten Besuch erwarte ich eine deutliche Verbesserung. Jetzt gehe erstmal zu Ufersee, sie will mit dir trainieren. Pass gut auf und überrasche mich.“ Ohne ein weiteres Wort verschwinde ich.

Schattenpfote
Keuchend schrack ich aus dem Schlaf hoch und blickte mich um. Ich lag sicher in meinem Nest, niemand war hier. Gut, dann hatte niemand mitbekommen, dass ich geträumt hatte. Was mich beunruhigte, war die Tatsache, dass meine Muskeln sich genauso anfühlten wie im Traum. Ich schaute an mir hinab und sog erschrocken die Luft ein. Tatsächlich war mein Fell am Hals beschädigt. Ein dünner Strich an der Kehle. Wie zum SternenClan war das möglich? Hätte der Kater mich auch töten können? Ich schüttelte mich leicht, bei dem Gedanken. Doch dann reizte mich diese Fähigkeit. Ich wollte andere Katzen auch in ihren Träumen heimsuchen können. Und der Kater schien zu versuchen, mir das beizubringen...oder zumindest wollte er wohl eine gute Kriegerin aus mir machen. Beides war gut. Ich war stolz, dass er ausgerechnet mich ausgesucht hatte. Beim nächsten Mal würde ich ihn nicht enttäuschen. Am liebsten wäre ich sofort wieder eingeschlafen, um den rätselhaften Kater wieder zu sehen, doch er hatte gesagt, dass Ufersee mit mir trainieren wollte. Ich seufzte leise und trabte aus dem Schülerbau. Dabei versuchte ich den Strich an der Kehle möglichst gut zu verdecken. Es half, doch von der Nähe war er immer noch gut zu sehen. Verdammt, wie sollte ich das erklären ohne die Wahrheit zu sagen?

Schattenpfote --> Lagerplatz

Giftpfote, Blattpfote Ankunft

Blattpfote

"Brrrr....", miaute ich und versuchte wieder einmal mein Fell trocken zu schütteln. "Solche Ausflüge sollten wir lieber in der Blattgrüne machen..." Dann machte ich mir eine Kühle und legte etwas Moos hinein, das Sturmpfote für uns gesammelt hatte. Eilig legte ich mich hinein und rollte mich zusammen, damit ich nicht zu sehr fror.

Blattpfote

"Gute Nacht", miaute ich und leckte mich trocken. Als ich Giftpfote neben mir Murmeln hörte, hob ich fragend den Kopf. "Was hast du gesagt?"

Blattpfote

"Was hat Pantherlist denn gemacht?", fragte ich erstaunt und hob den Kopf. Doch nicht etwa etwas Böses?