Ankunft: Ufersee, Schattenpfote

Nachtpfote
Ich nahm ebenfalls die Kampfhaltung ein, an welche ich mich noch von einem der früheren Trainings erinnerte. Außerdem hatte Sturmpfote die einfachsten Kampfzüge mit mir geübt und ich hatte mich dabei gar nicht schlecht angestellt. Konzentriert dachte ich noch einmal über meine nächsten Handlungen nach. Dann spannte ich meine Muskeln an. Raupelz wusste natürlich wie ich angreifen würde, aber ich hoffte einfach er würde mich die Technik erst einmal ausprobieren lassen, bevor ich sie unter realen Bedingungen anwenden musste. Ich warf mich vorwärts und sprang erst in letzter Sekunde in die Luft. Ich hatte meine Sprungkraft ein wenig überschätzt, denn ich segelte einige Pfotenlängen über dem Rücken meines Mentors hinweg. Doch besser zu hoch als zu niedrig. Ich landete ohne zu straucheln hinter Raupelz, fuhr herum und hieb mit meiner Vorderpfote auf seine Flanke. Dabei stellte ich zufrieden fest, dass inzwischen eine ordentliche Wucht in meinem Schlag steckte. Ich war inzwischen deutlich kräftiger und meine Schultern breit geworden. Ich sah damit meinem Vater immer ähnlicher. Doch es störte mich nicht all zu sehr. Ich hatte die so grazil und elegant aussehen wollen wie Dämmerpfote und Schattenpfote es taten.

Schattenpfote
Ich folgte meiner Mentorin mit leichten federnden Schritten. Die frische, süße Luft der beginnenden Blattfrische hatte meine gute Laune geweckte und ich spürte mich allein dadurch lebendiger. Wir stellten und gegenüber in die Sandkuhle, ein gutes Stück von Nachtpfote und Raupelz entfernt, die bereits eine Kampftechnik trainierten. Kurz beobachtete ich die zwei, doch als ich die Technik erkannte erlosch mein Interesse. Dort konnte ich nichts lernen, dass ich nicht schon wusste. Ich wandte mich meiner Mentorin zu und fiel automatisch in meine übliche Kampfhaltung. Meine Sinne waren geschärft und ich bereitete mich schon auf einen Angriff vor, obwohl Ufersee noch nichts gesagt hatte. Sie hatte schon einmal einen Überraschungsangriff genutzt, um mich zu überrumpeln. Das würde mir sicher nicht mehr passieren. Dazu hatte ich zu viel Zeit mit dem Traumkater verbracht. Ich fragte mich, ob Ufersee mir das zusätzliche Training anmerken würde. Aber selbst wenn...es würde nicht schwer sein dafür eine Erklärung zu finden.

Nachtpfote
Ich freute mich, dass ich die Technik richtig angewandt hatte und wiederholte sie noch einmal, um mir den Bewegungsablauf einzuprägen. Ich fragte mich dabei, wieso genau ich so etwas ohne größere Schwierigkeiten schaffte, während ich mich beim Anschleichen anstellte wie das tollpatschigste Mäusehirn. Doch da ich mich nicht unnötig runterziehen wollte, verdrängte ich den Gedanken an meine unglückliche Jagt und konzentrierte mich voll und ganz auf das Kampftraining. "Von mir aus kannst du dich jetzt wie ein echter Dachs benehmen. Ich habe zwar noch keinen gesehen, aber ich verlassen mich darauf, dass du ihn so naturgetreu wie möglich darstellst", miaute ich und meine Augen funkelten frech, während ich mich wieder in Angriffshaltung begab.

Schattenpfote
Ich dachte nicht lange nach, Schwachpunkte hatten wir Katzen genug. "Sehr schmerzhaft sind Treffer am Bauch und im Gesicht. Wobei man die Augen treffen kann, um jemandem die Sicht zu nehmen. Ob für immer oder nur für den Moment, ist natürlich davon abhängig, wo und wie kräftig man trifft. Die Nase zu treffen ist schmerzhafter, als die Augen, gibt aber bei erfahrenen oder sehr entschlossenen Kriegern kaum einen großen Vorteil. Wenn ich eine Katze töten wollen würde oder ihr so viel Angst einjagen will, dass sie flieht, dann würde ich ihr an die Kehle gehen", erzählte ich mit ruhiger Stimme und musterte meine Mentorin dabei aufmerksam. Ich hatte meine Freizeit viel damit verbracht über solche Dinge nachzudenken und als mich der Traumkater mit ein paar Traumversionen von SturmClan-Katzen hatte kämpfen lassen, hatte ich das meiste überprüft. Mir war außerdem bewusst geworden, dass ich schnell und schlau kämpfen musste, während sich viele andere Katzen auf ihre Kraft verlassen konnten. Doch das war sowieso immer mein liebster Kampfstil gewesen. Ich trickste Katzen gerne aus.

Glutstern, Giftpfote, Laubherz Ankunft

Glutstern

Als wir an der Sandkuhle ankamen, machte ich einen Satz und bremste zügig ab. Ich sah, dass bereits zwei Schüler hier waren, also sprach ich nicht an, dass dies Giftpfotes Prüfung war. Das würde sie nur ablenken. Gerade, als ich durch den Sand schlitterte, hörte ich Schattenpfotes letzte Worte und ein kleiner Schauer ging mir über den Rücken. Wenn sie Katzen töten wollen würde? Hoffentlich wurde sie nicht wie ihre Mutter. Dann wandte ich meinen Blick zu Giftpfote. Ich würde ihn auch noch das Gesetz der Krieger abfragen müssen.

Nachtpfote
Ich sprang eilig nach hinten weg, um Raupelz Schlag auszuweichen. Ich zwang mich dazu ernst zu bleiben, denn Raupelz Imitation war schon sehr witzig. Doch als ich Giftpfote mit seiner Mentorin und Glutstern bemerkte, verschwand meine Albernheit. Ich wollte vor dem Anführer einen guten Eindruck machen. Auch wenn ich vermutlich keine Chance hatte bald ernannt zu werden...aber mein Bestes wollte ich trotzdem versuchen. Ich schlich langsam um Raupelz herum, der sich ein wenig schwerfällig immer mit dem Gesicht hinter mir her drehte. Seinen Schlägen wich ich jedes Mal geschickt aus. Nachdem ich mich an sein Bewegungsmuster gewöhnt hatte, bereitete ich mich auf den Sprung vor. Ich ging nicht davon aus, dass ein Dachs klug genug war um meine Absichten vorauszusehen, doch ich vermied trotzdem mich durch auffällige Augenbewegungen zu verraten. Dann stürmte ich los. Raupelz setzte zu einem Schlag an, doch ich war schon in der Luft und seine Pfote traf nur die Luft. Ich flog über Raupelz hinweg und landete sicher hinter ihm. Als ich herumgewirbelt war, erkannte ich dass ich ein wenig zu langsam war. Mein Mentor hatte sich schon fast wieder zu mir umgewandt. Doch ich hieb ihm trotzdem auf die Flanke und stob dann nach hinten weg, um auf keinen Fall getroffen zu werden.

Schattenpfote
Ich lauschte Ufersee aufmerksam und freute mich über das neue Wissen, welches sie mir gegeben hatte. "Nein, das wusste ich nicht. Das will ich unbedingt einmal ausprobieren. Kannst du es mir einmal zeigen?", fragte ich wissbegierig, dann huschte mein Blick zu den Neuankömmlingen, welche ich bereits gehört hatte und die nun die Sandkuhle betreten hatten. Bei Laubherz und Glutstern verharrte ich nicht lange, doch Giftpfote musterte ich zuerst abschätzig und dann giftig, als ich eine Ahnung bekam was mein Bruder hier mit seiner Mentorin und dem Anführer machte. Meine Ablehnung gegenüber meinem Bruder erreichte einen neuen Höhepunkt. Es war absolut lächerlich, wenn dieser Idiot seine Prüfung schon jetzt machen durfte.

Schattenpfote
Ich zuckte zusammen. Der Schlag war kurz schmerzhaft gewesen, doch jetzt kribbelte mein linker Vorderlauf einfach nur heftig. Ich wollte ihn bewegen, doch mir gelang keine gezielte Bewegung. Erst nach einigen Herzschlägen war das seltsame Gefühl vorbei und meine Muskeln gehorchten mir wieder. "Darf ich es bei dir probieren? Muss ich eine bestimmte Stelle treffen?", wandte ich mich begeistert an meine Mentorin. Scheinbar konnte ich von ihr doch noch ein paar Tricks lernen. Ich freute mich schon darauf das Ganze dann bei dem Traumkater oder bei Ampferkralle einmal auszuprobieren.

Glutstern

"Natürlich", miaute ich und schüttelte kurz den Gedanken ab, der mich zuvor ins Straucheln gebracht hatte. Urplötzlich wandte ich mich um und sprang Giftpfote an. Mal sehen, wie er auf diesen Überraschungsangriff reagieren würde.

Glutstern

Ich schleuderte mich auf meinen Rücken und begrub den Schüler unter mir. Dann sprang ich von ihm herab und schüttelte kurz mein Fell. Es tat gut wieder einmal Kampf zu üben. Dann war ich immerhin vorbereitet, wenn der SturmClan uns angreifen sollte.

Glutstern

Misstrauisch beobachtete ich, wie Giftpfote sich in eine defensive Haltung begab. Ich umkreiste ihn vorsichtig, dann beschleunigte ich, dass ich auf die Höhe seiner Flanke kam und sprang ihn an.

(Was ist mit Raupelz?)

Schattenpfote
Ich nickte und verbarg meine Unzufriedenheit geschickt. Ich mochte es nicht, wenn ich ungenaue Angaben bekam. Doch natürlich konnte ich den Punkt auch durch simples Ausprobieren finden. Ich ließ meine Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment noch einmal auf meiner Umgebung ruhen und überprüfte sie auf Unregelmäßigkeiten. Doch weder roch, hörte oder sah ich irgendetwas Ungewöhnliches, also konzentriere ich mich wieder auf meine Mentorin und musterte ihre Schulter aufmerksam. Ich konnte immer noch das leichte Nachklingen ihres Schlages unter der Achsel spüren und versuchte die Stelle auf Ufersees Körper zu übertragen. Ich brachte mich in die richtige Position und führte dann einen präzisen, doch gleichzeitig harten Schlag aus, der genau dort traf wo ich ihn hatte ansetzen wollen. Gespannt beobachtete ich Ufersees Reaktion.

Glutstern

Ich sprang zurück, schüttelte meine Schnauze, als hätte Giftpfote mich wirklich mit den Krallen getroffen und stürzte mich wieder frontal auf ihn.

Glutstern

Ich japste überrascht auf, als ich gegen einen Baum flog. Natürlich hatte ich ganz bewusst einen Angriff gestartet, bei dem ich gut abzuwehren war, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass Giftpfotes Abwehr so raffiniert war. Ich schüttelte mich kurz, dann sprang ich wieder auf die Pfoten. "Nicht schlecht. Also gut. Nun bist du an der Reihe. Geh in die Offensive", miaute ich und beobachtete Giftpfote. Danach würde ich prüfen, ob er auch gegen Füchse und Dachse kämpfen konnte.

Nachtpfote
Ich duckte mich unter Raupelz Pfote weg. Der Schlag war langsam und leicht voraussehbar gewesen. Ich umkreiste meinen Mentor erneut und wartete auf einen geeigneten Moment. Als er erneut einen Schwinger verfehlte, schoss ich blitzschnell nach vorne und wiederholte die Technik ohne Probleme. Diesmal wirbelte ich so schnell ich konnte herum, wodurch ich mehr Zeit für meinen Schlag hatte. Es war ein wenig frustrierend, dass keine wirklich empfindliche Stelle in Reichweite war. Anstatt also den Schlag auszuführen, sprang ich von hinten auf Raupelz Rücken und verbiss mich in seinem Nacken. Natürlich hatte ich nur Haut und Fell zwischen den Zähnen und mein Biss war auch nicht stark. Doch ich musste mich darauf gefasst machen, dass ich abgeschüttelt werden würde also hielt ich mich so fest wie nötig.

Schattenpfote
Ich sah Ufersee weiterhin an, die auf meinen Schlag nicht reagiert hatte und meine Augen blitzen genervt auf. "Also was ist? Habe ich getroffen?"

Glutstern

Ich wandte mich zu Giftpfote um, duckte mich und ließ ihn über mich hinüberfliegen, ehe ich mich schnell zu ihm umdrehte.