Blattjunges

Ich schnurrte glücklich, als sich der Schweif eines fremden Jungen über mich legte und kuschelte mich noch mehr an das Fell der Kätzin, die mich genährt hatte, bis schließlich auch ich einschlief.

Schattenjunges
Die erste Zeit meines jungen Lebens verlief ziemlich eintönig. Ich trank bis ich satt war und schlief dann ein. Wenn ich aufwachte trank ich wieder. Die wenigen Momente in denen ich nicht schlief oder trank, kuschelte ich mich an meine Mutter oder an meine Schwester. Um die anderen Jungen machte ich einen Bogen. Ich rückte von ihnen weg wenn sie mir zu Nahe kamen, sträubte meinen dünnen Flaum, den man wohl kaum Fell nennen konnte und bleckte das zahnlose Mäulchen.
Schließlich merkte ich aber, dass ich agiler wurde und hatte irgendwie das Bedürfnis meine Umgebung zu erkunden. Allerdings wollte ich nicht einfach blind herumkriechen, wie es meine Nestgefährten ab und zu taten. Ich versuchte die Augen zu öffnen. Nach einigem Versuchen gelang es mir schließlich. Die Helligkeit, welche mir mit einem Mal entgegenkam, tat fast ein wenig weh und ich begann hektisch zu blinzeln. Nachdem ich mich an sie gewöhnt hatte begann ich meine Umgebung zu betrachten. Sie war noch etwas verschwommen, aber ich war sicher ich würde bald besser sehen können. Der große Fellberg vor mir musste wohl meine Mutter sein, denn er roch sehr intensiv nach ihr. Vermutlich schlief sie gerade, denn sie beachtete mich nicht. Entschlossen sie aufzuwecken begann ich an ihr hinauf zu klettern. Ohne Zähne und richtige Krallen gelang das eher schlecht als recht, doch ich entwickelte Ehrgeiz und dachte gar nicht daran aufzugeben.

Pantherlist

Ich schnaubte belustigt und schlug mit der Tatze sanft nach dem Fellknäuel das auf mir herumturnte. "Hey...", murmelte ich und sah blinzelnd, welches der Jungen sich das erlaubte. Es war Schattenjunges. Vorsichtig schob ich die anderen Jungen von meinem Bauch fort, um mich zu strecken und zu recken. Durch meine Dehnübungen verlor Schattenjunges das Gleichgewicht und fiel herunter, aber ich fing sie elegant mit dem Schweif auf und setzte sie auf dem Boden ab. "Na kleine?", schnurrte ich. "Schon auf Erkundungstour?" Sie war genau so erkundungsfreudig, wie ich als Junges gewesen war. Ich leckte über den Kopf, dann sah ich zum Ausgang und seufzte leise. Ich wollte gerne beim Begräbnis meines vierten Jungen dabei sein, aber außer Giftjunges und Schattenjunges, konnte ich die Jungen noch nicht mitrausnehmen, sie hatten ja nicht einmal die Augen geöffnet. Aber da niemand sonst in der Kinderstube war, konnte ich auch niemand fragen, ob er kurz auf die Jungen aufpasste.

Schattenjunges
Ich schnurrte zufrieden als meine Mutter mit mir redete, doch anstatt einer Antwort kam nur ein vergnügtes Glucksen aus meinem Mund. Ich wusste nicht genau wie man richtig sprach, doch es machte mir nichts aus. Lernen würde ich es früher oder später ohnehin.
Als mein Bruder mir allerdings ruppig zur Seite stieß, sträubte ich mein weiches Jungenfell empört und mir entfuhr ein wütendes Zischen. Ich drehte mich zu ihm hin und trat ihm zur Antwort kräftig in den Bauch. So ein Idiot! Er hätte ja auch freundlich fragen können!

Pantherlist

Ich seufzte, als sich zwei meiner Kinder zu prügeln anfingen. Entschieden hob ich meinen Schweif und legte ihn genau zwischen die beiden. Da sie noch sehr klein waren, konnten sie nun nicht mehr zueinander kommen und sich weiter prügeln. Sie würden schon noch früh genug verstehen, dass es von Vorteil war sich nicht gleich mit jedem anzulegen.

Tigerpfote Ankunft

Schattenjunges
Ich kicherte nur und krabbelte zur anderen Seite weg zwischen den anderen Jungen hindurch. Meine Schwester schien nicht besonders aktiv, genauso wie die fremden Jungen. Sie rochen inzwischen zwar kaum mehr anders als meine Geschwister und ich, trotzdem betrachtete ich sie weiterhin nicht als meine Familie.
Nachdem ich mich durchgekämpft hatte, erreichte ich das Ende unseres Nestes. Ich bestaunte interessiert den neuen Untergrund. Er sah deutlich ungemütlicher aus als das Moos auf dem ich mein ganzes bisheriges Leben verbracht hatte. Bedacht, allerdings ohne scheu, setzte ich meine Vorderpfoten aus dem Nest und befühlte damit den fremden Boden. Als er mir sicher erschien zog ich meinen restlichen Körper hinterher. Kurz strauchelte ich ein wenig und meine kleinen Beine zitterten unter der ungewohnten Last, doch ich hielt mich tapfer auf den Pfoten und begann ein paar noch etwas wackelige Schritte vom Nest weg zu machen.

Tigerpfote
Ich blieb im Eingang der Kinderstube stehen und beobachtete die junge Familie interessiert. Die kleine Kätzin, die Pantherlist zum verwechseln ähnlich war, schien gerade auf Entdeckungstour zu gehen. Ich lächelte und betrachtete sie liebevoll. Mein Blick wanderte zu den anderen Jungen und mein Herz füllte sich mit Wärme. Auch wenn nicht alle Pantherlists Junge waren, ich fand sie alle bezaubernd.
Schließlich blieb mein Blick an Pantherlist hängen, die gerade mit dem Kater ihres Wurfes zu spielen schien. Für einen Moment wollte ich einfach umkehren und zurück ins Lager, doch meine Pfoten blieben starr als wären sie mit dem Boden verwachsen.

Blattjunges

Ich murrte leise, als die anderen Jungen zu streiten anfingen. Mussten die denn so laut sein? Da konnte man ja gar nicht schlafen! Schließlich entschloss ich mich jedoch, dass es spannenderes gab und öffnete vorsichtig meine Augen. Es war hell und grell, um mich herum, doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Da merkte ich, was für einen Hunger ich schon wieder hatte. Fordernd stupste ich den großen schwarzen Fellball neben mir an.

Pantherlist

Als Blattjunges mich anstieß, zögerte ich kurz, dann ließ ich sie jedoch trinken, während ich mit meinem Blick Schattenjunges folgte, die sich schon auf und davon machen wollte. Mein Blick wanderte weiter und stoppte direkt auf Tigerpfote, die mitten im Eingang stand. Ich schnurrte sanft und sah sie mit warmem Blick an. "Hey du, wolltest mal wieder nach deiner festgesetzten Mentorin sehen?", witzelte ich.

Tigerpfote
Ich zuckte bestätigend mit den Ohren und trat einen Schritt näher bis ich direkt vor Schattenjunges stand, die mich mit großen blassgrünen Augen kritisch musterte. Als ich zu schnurren begann und ihr einen spielerischen Klaps mit meiner Schwanzspitze verpasste, schienen sich ihre Vorbehalte allerdings aufzulösen und sie versuchte meinen Schweif zu jagen, den ich munter hin und her tanzen ließ. Sie stieß dabei leise Quietschlaute aus, weshalb ich ungewollt zu grinsen begann.
Schließlich sah ich wieder zu Pantherlist. "Die Zeremonie beginnt bald...ich wollte es dir nur sagen...vielleicht möchtest du dich ja noch von deinem Jungen verabschieden", miaute ich zögernd. Ich wusste nicht wie gut Pantherlist den Tod des Jungen schon verarbeitet hatte. Generell war ich unsicher wie ich die emotionale Lage meiner Freundin einzuschätzen hatte. Sie benahm sich anders seit die Jungen da waren, soviel stand fest.

Pantherlist

Ich nickte. "Ja. Ich möchte mich schon von ihm verabschieden, aber leider komme ich hier nicht weg. Die Jungen stellen sonst was an, wenn keiner auf sie aufpasst, Giftjunges und Schattenjunges wollten sich gerade eben schon fast prügeln." Ich seufzte.

Tigerpfote (weiblich!)
Als nun auch noch Giftjunges angelaufen kam, um meinem Schweif nachzujagen sprang ich lachend zu Seite. "Jetzt aber mal langsam. Spielt doch lieber miteinander, das macht doch viel mehr Spaß...", schlug ich den beiden Jungen vor, wobei ich meinen Schweif steil in die Höhe gestreckt hielt, damit er außer Reichweite der Kleinen blieb.

Schattenjunges
Ich blickte nachdenklich zu Giftjunges. Er war mein Bruder, also sollte ich auch mit ihm spielen können. Wahrscheinlich hatte er das vorhin auch gar nicht so gemeint. Ich nickte zustimmend und sah Giftjunges erwartungsvoll an. "Spielen?", formulierte ich schließlich und war überrascht über den ungewohnt hohen Ton meiner Stimme. Mama und die andere Kätzin hatten viel tiefere Stimmen...aber vielleicht kam das bei mir mit dem Alter auch noch.

Pantherlist

Ich sah den Jungen schnurrend beim spielen zu, dann sah ich zu Tigerpfote. "Könntest du auf die Kleinen aufpassen?"

(Ufersee kann ja später auch trotzdem mal vorbeischauen ^^)

Tigerpfote
"Klar kann ich machen", miaute ich ohne nachzudenken und ließ mich zwischen den Jungen und dem Eingang der Kinderstube nieder, sodass ich die Kleinen im Notfall daran hindern konnte ihrer Mutter aus der Kinderstube zu folgen.

Schattenjunges
"Na und?", konterte ich grinsend und musterte Giftjunges berechnend. "Dafür bist du der Langsamste!" Ich wand mich blitzschnell unter meinem Bruder heraus, sprang provozierend vor ihm auf und ab und wich dann nach hinten zurück, immer bereit loszurennen sobald er auf die Einladung ansprang.

Tigerpfote
Mein Blick fiel auf Dämmerjunges, die sich bewusst aus den Raufereien ihrer Geschwister herauszuhalten schien. Interessiert beobachtete ich ihre Mimik und Gestik. Die Kleine schien sehr viel freundlicher und sanftmütiger als der Rest ihrer Verwandten. Aber vielleicht täuschte ich mich ja auch nur. "Na Dämmerjunges, möchtest du auch etwas spielen?", fragte ich sie schließlich.

Pantherlist

"Bei Giftjunges und Schattenjunges würde ich aufpassen, dass sie nicht so in Rage kommen, dass sie sich verletzen", miaute ich und erhob mich. Dann trottete ich zum Ausgang. Kurz davor blieb ich noch einmal stehen und sah zu Tigerpfote. "Danke für die Hilfe. Bis gleich dann." Dann ging ich hinaus.

Blattjunges

Ich quiekte empört, als sich die Kätzin erhob und ich nicht weiter trinken konnte und versuchte ihr hinterher zu tappen. Dabei wackelte ich noch, sodass ich mit meiner rechten Schnauze gegen ein anderes Junges [Dämmerjunges] stieß. "Ouch", miaute ich und zog den Kopf zurück, um das Junge zu betrachten, das in meinem Weg gesessen hatte.
(Sorry, hatte voll vergessen zu antworten.)

Pantherlist -> Lager