Taubenkämpfer

Wachsam zuckten meine Ohren und prüften die Umgebung auf die Gerüche fremder Claner, während ich am Ende der Patrouille entlang trottete. Vor mir lief Winterherz und ein wenig neugierig beobachtete ich sie, doch sie verhielt sich unauffällig. Zufrieden ringelte ich meinen Schwanz und streckte meine Schnauze empor in die Sonnenstrahlen, die zwischen den Bäumen hervorblinzelten.

Eichhörnchenkämpferin
Winterherz verhält sich zu meiner Erleichterung unauffällig und ich entspanne mich ein wenig. Auf der anderen Seite der Grenze sieht es ruhig aus und die Grenze wurde zu meiner Überraschung nicht überquert. "Ich bin echt beeindruckt, der Silberclan hält sich tatsächlich zurück.", schnurre ich ein wenig vergnügt: "Ich glaube, an ihrer Stelle würde ich versuchen, mein altes Territorium zurück zu erobern!"

Taubenkämpfer

"Vielleicht trauen sie sich nicht, nachdem wir sie beim letzten Mal so vermöbelt haben", schnurrte ich belustigt und streckte mich vergnügt. "Lass uns weitergehen", miaute ich dann schnell. "Hier wird eh nichts mehr auftauchen."

Winterherz
Ich lauschte den beiden Kämpfern aufmerksam. Ich war die gesamte Patrouille sehr still gewesen, denn ich wollte erst lernen, wie sich die SturmClaner üblicherweise verhielten. Und das konnte ich nur, wenn ich sie nicht in ein Gespräch verwickelte. Taubenkämpfers plötzliche Hast machte mich dann aber hellhörig. Ich dachte an Eve und was sie mir gesagt hatte. Ich musterte Taubenkämpfer noch einmal eingehend. Er konnte tatsächlich der Kater sein, den die Streunerin gemeint hatte. Am liebsten hätte ich ihn sofort darauf angesprochen, doch Eichhörnchenkämpferin sollte wahrscheinlich nichts davon erfahren. "Habt ihr oft Probleme mit Eindringlingen? Fremde Clans, Streunerinnen und sowas?", fragte ich daher eher beiläufig. Ich warf Taubenkämpfer dabei einen kurzen, eher nichtssagenden Blick zu. Wenn er derjenige war, den Eve gemeint hatte, dann würde ich das nun in seinem Blick sicher lesen können.

Taubenkämpfer

Meine Muskeln spannten sich an und ich zwang mich mich langsam umzudrehen und etwas genervt mit der Schwanzspitze zu zucken. Immerhin mein genervter Blick war gar nicht so falsch, wenn ich an die ganzen Streuner dachte, die sich außer der schönen Kätzin noch hier herumtrieben. "Naja, der SilberClan verhält sich erstaunlich ruhig. Die scheinen recht feige zu sein. Aber einige Streuner machen sich einen lächerlichen Spaß daraus uns regelmäßig Beute wegzujagen", miaute ich und überließ es Wolfskämpferin ihre Meinung hinzuzufügen.

Eichhörnchenkämpferin
Taubenkämpfers plötzliche Hast und Winterherz beiläufiges Interesse machen mich misstrauisch. Prüfend verlangsame ich meine Schritte und lasse die Luft langsam an meinen Geruchsknospen vorbeiziehen. Ein schwacher, aber fremder Geruch mischt sich mit ein und ich bleibe alarmiert stehen, um die Richtung, aus der der feindliche Duft kommt ausfindig machen zu können. "Eindringling!", knurrte ich wütend. "Ich glaube bei den Kaninchenbauten." Ich war mir nicht sicher. Aber wenn das stimmte, was sollte ich dann über Taubenkämpfers plötzliche Hast denken? Nervös wackel ich mit den Ohren, während ich meine Schritte beschleunige und der schwachen Duftfährte folge. Zu meinem Glück wehte der Wind sehr stark aus der entsprechenden RIchtung. Würde er drehen, hätte ich vermutlich keine Chance, den Eindringling ausfindig zu machen.

Taubenkämpfer

Ich schluckte und mein Herz sackte mir zusammen, als ich den vertrauten Duft witterte. Schien fast so, als könnte ich mich dieses mal nicht wie ein Gentleman verhalten. Ich sah zu Winterherz und bedeutete ihr mir zu folgen. "Wenn man vom Teufel spricht. Also dann, lass uns Eichhörnchenkämpferin helfen", miaute ich und folgte zügig ihrer Fährte, die deutlich leichter zu verfolgen war, als die der fremden Streunerin. Den Blick hatte ich dabei starr und undefinierbar nach vorne gerichtet.

Winterherz
Ich holte zu Taubenkämpfer auf und blickte ebenfalls nach vorne, wo Eichhörchenkämpfein ein gutes Stück vor uns lief. "Das wird interessant", miaute ich und in meiner Stimme schwang ein wissender Ton mit. Taubenkämpfers Reaktion war eindeutig gewesen. Er war der Kater von dem Eve gesprochen hatte. Es würde wirklich interessant werden, wenn die beiden wieder aufeinander trafen...unter Beobachtung einer anderen Clankatze. Doch ein Teil von mir fühlte sich auch unwohl dabei Eve wieder zu sehen. Ich hatte sie belogen, indem ich nicht von meinen wahren Absichten erzählt hatte. Jetzt dabei erwischt zu werden fühlte sich nicht gut an. Schließlich war sie sehr hilfsbereit und freundlich gewesen und hatte damit ganz und garnicht den Vorurteilen entsprochen, die ich von Streunern hatte. In einem anderen Leben hätte ich sie sicher gerne zur Freundin gehabt.

Eichhörnchenkämpferin
Der Geruch wird immer stärker. Ich verlangsame mein Tempo und drehe mich gegen den Wind, so dass mein Geruch nicht zu ihr getragen wird. Auf leisen Pfoten schiebe ich mich weiter. Die anderen beiden ein gutes Stück hinter mir. Für einen winzigen Moment bin ich irritiert, dass sich Taubenkämpfer so viel Zeit lässt. Aber vielleicht erklärte er auch Winterherz das Gesetz der Krieger. Nach wenigen Fuchslängen entdecke ich die Streunerin vor einem Knochenhaufen stehend, den Blick wachsam in die Ferne gerichtet. Wütend stellt sich mir der Pelz und ich springe aus meinem Versteck hervor und stelle die Streunerin. "Du befindest dich auf Clanterritorium und hast von unserer Beute gefressen.", weise ich sie bemüht ruhig auf ihren Fehler hin, obwohl ich weiß, dass sie ganz genau weiß, was sie getan hat. "Verschwinde aus unserem Territorium, bevor ich dir das Fell über die Ohren ziehe.", knurre ich mit vor Wut tiefer Stimme.

Winterherz
Ich verzog traurig das Gesicht und blickte Eve hinterher. Wirklich schade, sie war eigentlich so freundlich...wieso musste sie ständig den Clan ärgern und respektierte die Grenzen nicht einfach? Wie auch immer, ich würde sie jedenfalls nicht verfolgen. Hätte ich sie alleine getroffen, dann hätte ich vielleicht versucht mit ihr zu reden. Aber ich betrachtete Eve als mir wohlgesinnt. Sie hatte mir geholfen und deshalb wäre es ehrlos von mir gewesen sie noch mehr zu hintergehen als ich es ohnehin schon getan hatte. Sollten Eichhörnchenkämpferin und Taubenkämpfer das erledigen.

Eichhörnchenkämpferin
Ich ignoriere unbeeindruckt ihre Bemerkung mit Taubenkämpfer, wobei ich innerlich brodelte. Er hatte keinem von uns berichtet, dass sie unser Territorium bereits betreten hatte. Und ich fasel mir meinen Mund fusslig. Ich mustere die Katze mit zusammengekniffenen Auggen, und verspüre ein Grinsen, als sie sprachlos unser neues Clanmitglied anstarrt. Scheinbar hatten wir ihr eine Freundin genommen. Vergnügt ringel ich den Schwanz und bin für einen Herzschlag so abgelenkt, dass ich ihre kleine Attacke nicht kommen sehe. Wie von einer Biene gestochen sausst sie davon. Ohne zu zögern setze ich ihr nach. Obwohl die Katze für ihre Größe recht flink ist, hatte ich keine Mühe, sie mit meinen langen Beinen einzuholen. Ich setze im Lauf zum Sprung an und lande zielsicher genau vor ihren Pfoten.

Eichhörnchenkämpferin
Amüsiert lache ich auf, als die Katze ein zweites Mal versucht zu entkommen. Allerdings stutze ich ein wenig, als sie wieder zurück auf das offene Gelände zu hält. Ich beschleunige meine Schritte noch etwas und hole schnell auf. Zielsicher schieße ich mit der Schnauze nach vorne, packe die Kätzin fest am Schwanz und bremse abrubt ab. "Hier geblieben!",knurre ich gedämpft durch ihr Fell hindurch.

Taubenkämpfer

Ich wollte gerade Eichhörnchenkämpferin zur Unterstützung eilen, als die fremde Streunerin in einen Kaninchenbau abtauchte. Erstaunt hielt ich inne. "Nanu? Na das ist mal eine interessante Kampftechnik..." Ich überlegte auf den Kaninchenbau hinaufzuspringen, sodass der Bau einbrach, doch ich zögerte, denn ich konnte nicht wissen, ob die Kätzin nicht erstickte. Und Morden wollte ich sicher nicht.

Winterherz
Ich blieb unschlüssig stehen wo ich war und beobachtete wie Eve die beiden Kämpfer an der Naser herumführte. Ich meine Augen glitzerten amüsiert und ich blickte mich suchend nach den anderen Ausgängen des Kaninchenbaus um. Aus einem von ihnen würde sie wohl hinaus kommen oder? Oder würde sie unter der Erde stecken bleiben? Ich dachte an die dunklen engen Gänge und mir wurde ganz unwohl. Das wäre nichts für mich. Ich brauchte weite Ebenen und Platz zum Laufen, Springen und frei sein.

Eichhörnchenkämpferin
Die Kratzer in meinem Gesicht stören mich nicht weiter. Ich hatte schon schlimmere Verletzungen davon getragen. Wesentlich mehr ärgere ich mich über die kleine Katze, die sich ängstlich in einem der Hasenbauten versteckt. Ich schnuppere den Bereich um den Bau ab, während Taubenkämpfer vor dem Hasenbau Stellung bezieht. Meine Ohren täuschen mich nicht, als sich meine Schritte auf dem Boden plötzlich hohler anhören. Prüfend stampfe ich fest auf, erst einmal, dann mehrmals, bis der Boden unter mir bröckelnd nachgibt. Mit einem Satz rette ich mich wieder auf festen Boden und kehre zufrieden zu der Streunerin zurück. "Jetzt gibt es nur noch einen Ausgang, nicht wahr?" Ich mache es mir vor ihr gemütlich, lege den Schweif um meinen Körper und schnurre liebenswert: "Du hast die Wahl: Entweder du kommst aus dem Kaninchenbau wie eine echte Katze und ich begleite die an die Grenze und verpasse dir zum Abschied eine hübsche Narbe..." Demonstrativ fahre ich die Krallen aus: "Oder aber du versteckst dich weiterhin da drinnen und ich schütte das Loch mit Erde zu, bis du erstickst oder dich in letztem Herzschlag doch noch für Variante eins entscheidest."

Eichhörnchenkämpferin
Ein kleines Lächeln huscht über meine Lippen. "Wenn du denkst, dass ich Angst vor den Konsequenten habe, täuschst du dich." Betont langsam beginne ich Erde in das Loch zu schaufeln. "Der Sternenclan hat mich bereits bestraft, ohne dass ich gegen irgendwelche Gesetze gebrochen habe." Ich zwinkere ihr verschwörersich zu. "Taubenkämpfer, du musst nicht hier bleiben. Laufe die Grenze ruhig fertig ab. Bis ihr wieder hier seid, ist das Loch zu."

Taubenkämpfer

Ich zuckte etwas irritiert mit dem Schweif, als Eichhörnchenkämpferin davon sprach, dass der SternenClan sie bestraft habe. Wovon sprach sie? Ihren Jungen? Sie hatte doch noch einen Sohn. Als sie anfing das Loch zu zu schaufeln, zögerte ich. Ich konnte Eichhörnchenkämpferin nicht einschätzen... War sie perfide genug Katzen bei lebendigem Leib zu ersticken? Wenn ja, dann konnte ich nicht gehen. Aber wenn Eichhörnchenkämpferin mich dazu aufforderte... Nun, sie war nicht Wolfskämpferin, aber ich würde ihr auch nicht vor der Streunerin widersprechen... Für einen Moment saß ich nur regungslos da und sagte nichts, dann blickte ich zu der Streunerin, deren Namen ich noch immer nicht kannte und sprach so sicher es mir in meinem Konflikt möglich war: "Es wäre wohl besser, wenn du zügig herauskommst. Außer du hast besondere Freude daran zu ersticken."