Abigail
"Nein, die haben sich zum Glück noch nicht blicken lassen", meinte ich und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mich darüber freute, meine Schwester endlich wieder zu sehen. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen sie alle für immer zu verabscheuen.

Abigail
"Willst du eine ehrliche Antwort?", miaute ich, wartete aber kein Ja oder Nein ab. "Ich war froh euch los gewesen zu sein, was nicht heißt, dass ich euch nicht auch ein bisschen vermisst habe. Wenn man alleine ist fehlt einem Gesellschaft. Auch wenn die Gesellschaft nervtötende Geschwister sind." Ich machte eine Pause. "Ob ich mich allerdings über meine Schwester freuen soll, die mir gerade angedroht hat mich notfalls umzubringen, ist ziemlich fraglich."

Abigail
"Naja, ich habe wohl insgeheim gehofft, dass du dich genauso sehr verändert hast wie ich…hast du leider kein bisschen", miaute ich. "Was ist denn für dich der Reiz, wenn du andere Katzen umbringst? Bist du einfach nur blutrünstig oder hat das irgendeinen tieferen Sinn?"

Abigail
"Was ist denn der TigerClan?", fragte ich verwirrt. Das Wort hörte sich komisch an und machte irgendwie keinen Sinn für mich.

Abigail
"Achso stimmt…von den Clans habe ich schon einmal etwas gehört. Bescheuerte Katzen…und wie sich der TigerClan so anhört, scheint er nicht viel besser zu sein", antwortete ich und kniff etwas die Augen zusammen. Besonders viel wusste ich nicht von den Clans, aber ich war schnell zu dem Schluss gekommen, dass ich besser einen großen Bogen um ihre Reviere machte. Sie waren angeblich ziemlich angriffslustig, wenn man ihre selbsterfundenen Regeln missachtete.

Abigail
Ich sah kurz nachdenklich hinunter in den Garten meiner Zweibeiner. Sie würde ich nicht vermissen, das bequeme Leben allerdings schon. Außerdem hatte mir es sehr gut gefallen die stärkste Hauskatze zu sein und diese Überlegenheit würde ich natürlich bei Mal verlieren. Allerdings hatte ich inzwischen einiges gelernt und über die Zweibeiner wusste ich wohl mehr als jede andere Katze. Vielleicht wäre es ganz lustig, wieder mit meiner Schwester durch die Straßen zu streunen. "Ich wäre dumm wenn ich dich jetzt sofort wieder weiterziehen lasse, deshalb komme ich fürs erste mal mit. Aber ich bin mir noch nicht sicher ob ich mich dir wirklich anschließen will. Das kann ich jetzt noch nicht entscheiden."

Abigail
"Oh bitte nicht…dann muss ich mir echt überlegen ob ich bleibe", antwortete ich und mein Blick verfinsterte sich. Ethan war unserem Vater sehr ähnlich gewesen, deshalb konnte ich ihn wohl auch genauso wenig leiden.

Abigail
"Ich weiß nicht. Eigentlich reicht es mir, dass ich mich dir unterordnen muss. Wenn Ethan damit anfängt mir Befehle zu erteilen werd ich schneller verschwunden sein als du Maus sagen kannst. Aber es besteht ja vielleicht die Hoffnung, dass er sich ein bisschen geändert hat", antwortete ich und sah mich aufmerksam um.

Abigail
"Wahrscheinlich ist er sowieso schon verreckt. Oder er hockt bei den Clans rum. Da hat er genügend Befehle, denen er gehorchen kann", miaute ich mit Abscheu in der Stimme. Ich hoffte wirklich, dass wir unsere Brüder niemals finden würden.

Abigail
Ich kniff die Augen zusammen. "Denk was du willst, wenn wir ihn treffen werde ich wissen, ob ich bleibe oder nicht. Und dabei ist es mir auch egal, ob ich etwas falsch interpretiere okay?", zischte ich meine Schwester an. Ich verfluchte mich innerlich, dass ich wegen diesem sicher nicht böse gemeinten Angriff gegen meine Person sofort die Fassung verlor. Aber ich konnte es beim besten Willen auch nicht verhindern.

Abigail
"Okay, wie du willst", fauchte ich. Ich würde jetzt ganz sicher nicht klein bei geben. Ich warf den Kopf zurück und stolzierte über das Dach davon. Mal konnte mich mal.

Abigail
Ich lächelte höhnisch. Meine Familie…nein, dass war nicht meine Familie, nicht mehr. Ich kletterte das Dach hinunter und sprang zurück in meinen Garten. Ich schnurrte zufrieden, als ich sah, dass meine Hausleute inzwischen wieder zuhause waren. Ich kratze bittend an der Tür und wurde sofort ins Haus gelassen. Der weibliche Zweibeiner bückte sich und streichelte mir über den Kopf. Mein Schnurren wurde lauter und ich drückte mich gegen die rosige Pfote. Ja, so ließ es sich leben, ich konnte auf das stressige Leben auf der Straße gut verzichten. Und auf meine Familie genauso.

Ethan
Ich hatte Hunger und das gefiel mir nicht. Es dämmerte und überall roch es nach Essen, weil die Zweibeiner ihr Fressen zu bereiteten. Allerdings kam ich nicht an ihr Fressen heran, wenn sie in ihren Höhlen waren. Hungrig streifte ich durch die Straßen. ich hasste dieses Gefühl, aber ich konnte nichts daran ändern. Manchmal wurde so ein dummes Hauskätchen draußen gefüttert und das konnte ich dann vertreiben und sein Futter essen, aber das traf nur sehr selten zu. Die Straßen waren leer, bis auf ein paar Monster, die ab und zu durch die Straßen rollten. Es war richtig langweilig. Nicht einmal die kleinste Ratte ließ sich blicken, die ich notfalls auch mal fing und dann aß.