Taustern

Kerzengerade und ohne einmal mit dem Schweif zu zucken saß die Kätzin im Schatten des hohen Grases, welches auf das niedrigere, gelblichere, fiel. Ihre mandelförmigen, dunkelblauen Augen waren angeengt und durchschweiften die Lichtung neutral, so wirkte es jedenfalls. Die Anführerin fixierte das Wrack mit ihren großen Augen, doch wandte sich nach einigen Sekunden sofort wieder ab. Ein Gähnen entfuhr der Kätzin, als sie ihren Blick abwandt und aufstand, sich reckte und mit einem Sprung aus dem Gras verschwand.

Harpyienfeder

Gähnend saß die Kriegerin ruhig da und sah sich ein wenig um, während ihr das warme Licht der Sonne auf den Pelz schien. Sie genoss die Sonnenstrahlen offensichtlich und war froh darüber, dass es nicht regnete oder stürmte. Sie hasste diese lauten Gewitter einfach, wobei sie nicht wusste, wieso. Anstatt jedoch weiterhin über das Wetter nachzudenken, fuhr sie mit ihrer rauen Zunge über ihren weichen Pelz und glättete ihn so, da er ein wenig zerzaust war.

Taustern

Nachdem die Kätzin sich die Pfoten einigermaßen vertreten hatte, musterte sie ihre Schwester Harpyienfeder und ihren Gefährten, welcher Taustern's Stellvertreter war. Den Blick weiter auf die Beiden Katzen gerichtet, ließ sie sich runter. Ihr kam bei dem Anblick so einiges durch den Kopf geschossen. Natürlich wollte sie, dass ihre Schwester glücklich war, doch der Gedanke, dass Rauchkralle sie nur brauchte, um sich von seinen Pflichten auszuruhen, wiederte die Anführerin an. Ein bitteres, leises Fauchen entfuhr der Kätzin, ihr Nackenfell sträubte sich. Abgewandt erkannte sie schwarze Vorderpfoten im Augenwinkel ihrer gesprenkelten Augen. Bei diesen musste es sich um Wellenkralles Pfoten handeln. Rasch schüttelte die grau-weiße Kätzin ihr Fell, damit es nicht mehr gesträubt war und sah für einen kurzen Moment zu ihrem Gefährten runter. Darauf wandte sie den Blick wieder zu ihrer Schwester.

Harpyienfeder

Als die Kriegerin bemerkte, dass sich ihr jemand näherte, reagierte sie zunächst nicht, bis sie eine ihr sehr vertraute Stimme vernahm. Langsam drehte die Kätzin ihren Kopf zur Seite und erblickte ihren Gefährten, der sich, nachdem er ihr über den Nacken geleckt hatte, neben sie gelegt hatte. »Hallo, mein starker Kater«, miaute sie und beugte sich schließlich zu ihm hinunter, um ihm über den Kopf zu lecken.
Ihren Schweif legte sie ordentlich um die Pfoten, während sie nun wieder der Sonne entgegen blinzelte. »Wie geht es dir denn soweit?«, erkundigte sich Harpyienfeder bei ihrem Gefährten und senkte den Blick wieder, wobei sie bemerkte, dass ihre Schwester sie wohl beobachtete.

Taustern

''Hast du Hunger?'', ertönte es zu ihrer Rechten. Diese Stimme riß sie aus ihren Gedanken und Vermutungen, weshalb die schlanke Kätzin ein paar mal nacheinander mit den Augen blinzelte. Darauf schielte sie kurz zu der Seite, auf der Wellenkralle lag. ''Nein, gerade nicht, Danke dir'', antworte die Anführerin ihrem Partner in einem neutralen Ton, wobei ihre Stimme im Hintergrund etwas sanftes hatte.

Taustern

Als der Kater neben ihr begann, sich selbst über den Fisch zu machen, schüttelte die Kätzin ihren Pelz raus und gähnte darauf kurz und knapp. Sie setzte sich ordentlich hin, wickelte ihren drahtigen, langen Schweif um ihren schmalen Körper. Mit ihrer grauen, rauen Zunge fuhr sie über ihr dichtes Fell, um es glatt zu lecken und zu säubern. ''Ich weiß nicht, mal sehen.''

Taustern

Nachdem sich der Kater neben der Anführerin anscheinend mit ihrer Antwort zufrieden gegeben hatte, wandte sie sich wieder iihrer Fellpflege zu, bei der ihr Partner begann, ihr zu helfen. Nachdem das Fell der Kätzin glatt und perfekt lag, wie fast immer in der Sonne schimmerte, schlossen der getigerte Kater und die weiß-graue Kätzin die Fellpflege ihrerseits ab. Daraufhin richtete sich Taustern erneut kerzengerade auf, hob ihr Kinn ein wenig an und richtete ihre rosane Schnauze gegen das Licht der Sonne, wollte sich gerade für einen kurzen Moment entspannen und die Augen schließen und wurde kurz davor gestört. Etwas genervt zuckte die Kätzin mit ihrer kleinen Schnauze und sah dann mit ihren etwas angeengten Augen auf die cremefarbene Schülerin hinunter. ''Natürlich'', meinte die Anführerin neutral, öffnete ihre Augen, nachdem sie kurz geblinzelt hatte und wickelte ihren Schweif ordentlich um ihre Hüfte. ''Was gibt's, Muschelpfote?''

Taustern

Die mittlerweile ältere Schülerin bat die grau-weiße Kätzin um einen neuen Mentor, da ihrer bereits vor einigen Monden verstorben war. Als Antwort an die cremefarbene Kätzin nickte die Anführerin ihr einmal ruhig zu. Währenddessen ging sie für sich im Kopf durch, wer ihrer Meinung nach einen Schüler gebrauchen könnte. Wellenkralle, fiel ihr als erstes ein, Dann wäre er öfters beschäftigt.
Doch bevor Taustern den Namen aussprach, der ihr als erstes in Gedanken kam, fiel ihr sofort etwas viel besseres ein. ''Harpyienfeder, kommst du mal bitte?''

Harpyienfeder

"Mir geht es auch so", schnurrte die Kriegerin auf die Bemerkung ihres Gefährten hin und rieb ihren Kopf an seinem, bevor die Stimmt ihrer Schwester in ihre Ohren drang. Was sie wohl von ihr wollte? Vielleicht würde sie sie ja für eine Patrouille einteilen. "Ich bin gleich wieder da", meinte sie an Rauchkralle gewandt und ging dann zu Taustern hinüber. "Ja, Taustern?", fragte sie mit zur Seite geneigtem Kopf.

Taustern

Nachdem die braune Kriegerin sich zügig zu der Anführerin begeben hatte, nickte diese ihrer Schwester knapp zu. "Harpyienfeder, wie dir bekannt sein sollte, sind uns einige Krieger in der Blattleere gegangen", begann ich mit kühlem Unterton und fuhr dann mit etwas weniger bebender Stimme fort: "Du wirst Muchelpfotes Training fortführen, da sie jedoch schon älter ist, bitte ich dich, viel mit ihr zu trainieren. Wir brauchen Krieger."

Harpyienfeder

Die Kriegerin lauschte den Worten ihrer Anführerin und Schwester und wandte den Blick schließlich Muschelpfote zu. Sie sollte nun also ihr Training weiterführen. Sicherlich nicht viel Arbeit, immerhin hatte sie ja schon einen Mentor und Training, dachte sie sich und sah nun wieder zu Taustern. "Nun gut, ich werde mich um ihr restliches Training kümmern", antwortete sie anschließend.

Taustern

Da die Anführerin nichts anderes erwatet und dulden lassen hätte, als eine Akzeptanz, nickte sie der braunen Kriegerin knapp zu und fuhr dann fort: ''Wenn wir gerade dabei sind, könntet ihr eine Grenzpatrouille machen? Nehmt doch bitte Wellenkralle mit.''
Somit hatte die Kätzin beide Plagen, die in ihrem Kopf schwirrten, beseitigt. Wellenkralle würde sie für einen kurzen Moment entflohen sein und Rauchkralle konnte sie sich vorknüpfen. Erfolgreich grinsend sah sie die Katzen an, die sie zu einer Patrouille eingeteilt hatte.

Harpyienfeder

Die Kriegerin nickte nur und zuckte einen Moment lang mit den Ohren. Irgendwie konnte sie nie genau sagen, was ihrer Schwester gerade durch den Kopf ging. "In Ordnung. Kommt ihr beiden?", miaute sie schließlich ruhig und sah noch einmal zu ihrem Gefährten, wobei ihr Blick weich und liebevoll wurde, bevor sie wieder ein ernstes Gesicht aufsetzte. Immerhin wollte Harpyienfeder ihre Aufgaben nicht vernachlässigen, obwohl sie gerne Zeit mit Rauchkralle verbracht hätte.

Narbenschrei

Gähnend streckte sich der Grau-weiße Kater und fuhr dabei einen Moment lang seine langen Krallen aus. Als er sich wieder aufrichtete, zog er die Krallen ein und riss sein Maul erneut auf, um zu gähnen, bevor sich umsah. Anscheinend hatte er schon einen Teil des Tages verschlafen, da einige schon wach waren. Naja.. ich habe ja keinen Schüler, den ich trainieren muss und wenn ich zu einer Patrouille eingeteilt worden wäre, hätte mich sowieso jemand geweckt.. da kann ich auch mal länger schlafen, dachte sich Narbenschrei schließlich bloß und nickte der Anführerin freundlich zu.

Taustern

Als sich die Patrouille langsam sammelte, verzog die Kätzin ihre Miene zu ihrem monotonem Alltagsgesicht. Sie nickte den drei Katze nocheinmal neutral zu und entfernte sich dann von der kleinen Truppe. Gemütlich machte sich die grau-weiße Kätzin zu einem schattigen Platz auf, wo sie sich niederließ und ihren Blick im Lager schweifen lässte. Sie prüfte die Lage öfters, damit sie immer auf dem neusten Stand war. Narbenschrei hatte sie entdeckt und ihr zugenickt, weshalb Taustern ihm ebenso ein Nicken zuwarf und darauf halbherzig Gähnen musste.