Pantherlist

"Dass du Herzen brichst, hätte ich dir gar nicht zugetraut, wo du doch so ein freundliches Hauskätzchen bist", miaute ich sarkastisch, aber auch mein eigener Schmerz sprach aus meinem Tonfall heraus. Dieser Kommentar war nicht bösartig, sondern lediglich mein Versuch, die in mir aufgestaute Wut über mich selbst und meine Dummheit nach außen zu richten und wer wäre da ein besseres Opfer als das Hauskätzchen? Ich verstand meine Tochter einfach nicht... Wieso musste ich unbedingt die Tat an sich bereuen? Es reichte doch schon aus, wenn ich nicht mehr so handelte, weil ich die Konsequenzen mochte. Warum verurteilte sie mich nach meinem Herzen und nicht nach meinen Taten? Ich knurrte wütend.

Cotton
"Tja, dass ist wohl nicht die einzige Sache bei der du mich falsch eingeschätzt hast. Allerdings habe ich Blütenschweifs Herz nicht mit Absicht gebrochen und hätte es auch zu gerne nicht getan. Da haben wir wohl etwas gemeinsam nicht? Das hätte ich dir nun wiederrum nicht zugetraut. Ich hatte den Eindruck du bist eine eiskalte Clankriegerin", konterte ich gelassen, während ich auf Zeitensprung wartete. Meine Katzenkenntnis zeigte mir sofort, dass Pantherlist mehr wütend auf sich selbst war als auf mich. Von so einem schwachen Charakter ließ ich mich sicher nicht einschüchtern.

Pantherlist

"Ich bin sicher du willst nicht erleben, wie eiskalt ich sein kann...", knurrte ich und wandte mich demonstrativ ab.

Cotton
Ich lächelte zufrieden. Pantherlist war wirklich leicht zu berechnen, wenn man sie erst einmal ein wenig kannte. Wenn sie in einem Gespräch nicht mehr weiter wusste, dann schwieg sie oder wandte sich ab, um bloß nicht das Gesicht zu verlieren. Am besten noch unterstützt durch eine nette Drohnung. Eine charakterlich schwächere Katze, würde wohl nun etwas erwidern, um nicht durch diese Drohung bloßgestellt zu werden. Doch da sowieso niemand da war und es mir schon immer ziemlich egal gewesen war, ob ich nun als Feigling gesehen wurde oder nicht, schwieg ich einfach und wartete seelenruhig bis Zeitensprung Zeit für mich hatte. Entweder würde Pantherlist mich nun in Ruhe lassen oder sie würde das Schweigen erneut von sich aus brechen müssen. Mir war das gleich.

Glutstern Ankunft

Glutstern

"Zeitensprung, kümmerst du dich bitte schnell um Tauschweif? Sie ist schwer verletzt und hat bereits ein Leben verloren." Die Sorge sprach aus meiner Stimme, doch ich konnte mich davon jetzt nicht beherrschen lassen. Nachdem Zeitensprung hinausgeeilt war, wandte ich mich an Cotton. "Du hast mit Pantherlist gesprochen. Hast du eine Entscheidung getroffen?" Kurz warf ich einen Blick auf die Kriegerin, die mit abgewandtem Gesicht in einem Eck des Baus hockte. Das sah nicht aus, als wäre die Entscheidung zu ihren Gunsten gefallen.

Zeitensprung -> Lager

Cotton
"Wenn Pantherlist nicht noch etwas sagen möchte?", miaute ich laut und gab der Kriegerin eine letzte Chance, bevor ich meine Entscheidung entgültig traf. Sie war blutrünstig...aber im Grunde sehnte auch sie sich wie die meisten Katzen sehr nach Liebe und Anerkennung ihrer Vertrauten. Doch im Gegensatz zu den Meisten konnte sie zum Schutz ihrer Vertrauten auch über Leichen Unschuldiger gehen. Und so eine Katze war unberechenbar.

Pantherlist

"Ich werde den Clan verlassen", miaute ich ohne den Anführer anzusehen. "Ich werde morgen noch einmal genaueres mit dir besprechen." "Was?! Aber...", hob der Anführer zu einem Protest an, doch ich brachte ihn mit einem Schwanzzucken zum Schweigen. Noch immer mit dem Rücken zu den beiden Katern miaute ich: "Du hast meine Entscheidung gehört. Ich werde gehen. Niemand will mich mehr hier." Todesschwinge... Nun wiederholt sich die Geschichte.

Cotton
Ich zuckte erstaunt mit den Ohren, nickte dann aber. "Dann habe ich nichts zu sagen, wenn Pantherlist diese Entscheidung trifft, muss ich es nicht tun", miaute ich an den Anführer gewandt. "Und vielleicht bringen dich ein paar Monde in der wirklichen Welt zur Vernunft." Ich sah Pantherlist traurig an. "Wirklich schade, dass dir mein Leben so egal war. Du hast dadurch dein Eigenes zerstört. Das tut mir wirklich leid, aber du bist die einzige, die darauf Einfluss hatte und hat."

Glutstern

Ich seufzte. "Also gut. Ich nehme an du hast dabei so manchen Hintergedanken?", fragte ich Pantherlist, da sie noch einmal mit mir reden wollte und sie nickte. "Aber ich lasse dich nicht gehen, bevor dein Fuß nicht vollständig verheilt ist. Und du solltest das deinen Kindern beibringen und nicht einfach verschwinden." Dann wandte ich mich an Cotton. "Was machen deine Verletzungen? Kannst du schon wieder laufen? Ansonsten stelle ich einen Schüler ab, der dir essen und Trinken bringt."

Pantherlist
Ich soll es meinen Kindern beibringen und nicht einfach verschwinden? Hm... Da hat Glutstern mich auf eine Idee gebracht. Dämmerpfote würde es nie verkraften, wenn sie der Grund wäre, dass ich gehe und Schattenpfote und Giftpfote würden sich sicher aus dem Lager schleichen, um mich heimlich zu treffen. Aber wenn ich im Territorium spazieren ging und plötzlich spurlos verschwand... Ein verschwörerisches Glitzern erschien in meinen Augen. Ich würde Tigerherz bitten mir dabei zu helfen. Wenn ich offiziell tot war, dann ließ mir vielleicht auch mein Gewissen Ruhe.

Pantherlist

Genervt zuckte ich mit dem Schweif. "Um des SternenClans Willen, hast du dich in meinem Hirn breitgemacht?", knurrte ich leise auf einen weiteren Ratschlag von dem toten Heiler. "Ich könnte mich schon fast für schizophren halten. Warum willst du mich davon abhalten meinen eigenen Tod vorzutäuschen? Meine Kinder würden nie die Wahrheit erfahren."

Cotton
Ich musterte den Anführer ein wenig unwillig. Ich mochte es trotz allem nicht meine eigene Schwäche zuzugeben. Aber ich war einfach noch nicht soweit, um schon wieder hinaus ins Lager zu gehen. Ich hatte mich seit dem Angriff ja noch nicht einmal komplett aufgesetzt. Außerdem wollte ich erst Zeitensprungs Einschätzung hören, bevor ich wieder anfing mich großartig zu bewegen. „Das wäre schön. Ich muss erst noch mit Zeitensprung sprechen...sie hat mich seit der Erstversorgung nicht mehr untersucht und ich glaube die Wunde an meinem Rücken hat sich entzündet. Die Schmerzen sind ansonsten ein wenig besser geworden, aber ich weiß nicht ob das einfach Gewöhnung ist oder wirklich eine Besserung. Ich bin schließlich kein Heiler.“

Glutstern

"In Ordnung. Ich werde jetzt zu Zeitensprung gehen, um meine Wunden versorgen zu lassen. Gute Besserung." Dann wandte ich mich um und ging.

Glutstern -> Lager

Ankunft Zeitensprung, Tauschweif und Blattpfote


Zeitensprung

Als wir im Bau ankamen setzte ich Tauschweif in einem leeren Nest rein. "Blattpfote, kannst du bitte Spinnweben holen? Die liegen gleich da hinten." Hat ich sie und untersuchte sie genau. "Hast du irgendwo Schmerzen? In den Gelenken oder sonst wo?" Fragte ich die ehemalige Anführerin.

Blattpfote

Fleißig nickte ich und hoppelte in das Eck des Heilerbaus. Geschickt wickelte ich einige Spinnweben um meine Pfote und rannte damit hinüber zu Zeitensprung, damit sie diese auf Tauschweifs Verletzungen machen konnte.

Blattpfote

"Ich helfe doch gerne!", quiekte ich und meine Brust schwoll vor lauter Stolz an. Bei Tauschweifs Worten, sah ich sie jedoch aus großen Augen an. "Du bist gestorben?" Meine Mäuler klappten auf vor Erstaunen. "Warum lebst du dann noch?" Dabei legte ich den Kopf schief. Konnte man sterben ohne zu... Sterben?

Blattpfote

Beeindruckt starrte ich die ehemalige Anführerin an. "Kraaaass! Ist das cool!" Dann sah ich mich neugierig im Bau um, da die Erwachsenen nicht mehr soviel zu erzählen schienen. Neugierig betrachtete ich den dicklichen Kater, der im Heilerbau lag. Seine Rückenverletzung sah ziemlich übel aus... Dann warf ich einen Blick zu Pantherlist, die in einem Eck saß, abgewandt von allem um sie herum. Ihre Trauer war förmlich durch den ganzen Bau zu spüren. Auch ich ließ einen Moment traurig die Ohren hängen, lief dann aber weiter zu den Heilkräutern und beschnupperte sie neugierig. So viele Pflanzen! Und alle sahen anders aus!

Blattpfote

Ich sah überrascht auf, als Zeitensprung mich ansprach. "Die?", fragte ich und zeigte auf die gelben Blüten, ehe ich Zeitensprung ein paar davon zuschob. "Bitte sehr", miaute ich freundlich und schnurrte fröhlich.