Ankunft Dämmerpfote
Nach einer Weile kann ich nicht mal mehr einen Hauch Clankatze in der Luft wahrnehmen und spüre, wie eine kleine Last von meinen Schultern fällt. Neugierig schaue ich mich um und lasse mich dankbar von der Umgebung ablenken. Ich sitze unter einem Busch in einer kleinen Wiese. Ganz in der Nähe ist ein kleiner Wald, bei dem ich mir unsicher bin, ob er noch zum Territorium gehört, da viele Zweibeiner in der Nähe wohnen. Die Wiese mit den Büschen ist abgesehen vom Wald auch von Zweibeinernestern umgeben, die ruhig da liegen. Ab und an höre ich Vögeln zwitschern oder sehe ein Eichhörnchen, dass am Waldrand Nüsse sammelt.

Dämmerpfote
Erschrocken zucke ich zusammen, als mich jemand mit kalten Pfoten anstupst. Verängstigt schaue ich mich um und atme erleichtert auf. Mäusehirn, das war nur ein Regentropfen. Ich schüttel über mich selbst den Kopf. Dennoch muss ich mir eingestehen, dass die Umgebung ihren Charme verliert, als der Himmel immer dunkler wird und schwarze Wolken sich herabsenken. Es kommt zu einem gewaltigen Wolkenbruch. Innerhalb weniger Herzschläge ist mein Fell völlig durchnässt und ich weiß nicht, wo ich hin soll, geschweige denn, wie ich zurück finde. Erst recht nicht, wo der Regen meine eigene Spur verwischt. Mäusedung. Da hab ich mich aber ganz schön in eine miserabele Situation gebracht.

Dämmerpfote
Durchnässt und zitternd drückte ich mich in die Kuhle nah an den Busch un wenigstens vor dem Wind geschützt zu sein. Trotzdem erschüttern mich die ersten Nieser. Der Regen prasselt fast beruhigend auf den Boden. Ich bin bereits am wegdämmern, als ich meinen Namen höre. Bilde ich mir das ein? Bestimmt ist es nur der Wind. Als ich ihn allerdings ein zweites Mal hörte sitze ich kerzengerade da. Ob Mama mich sucht? Ich spüre, wie mir bei dem Gedanken leichter uns Herz wird. “Hier bin ich!“, rufe ich so laut ich kann.

Dämmerpfote
Ich zucke enttäuscht zusammen, als ich Ufersee statt Pantherlist erkenne, aber andererseits spüre ich auch, wie es mir leichter fällt, mich so von meiner Mutter zu distanzieren. Ich atme tief durch und schnurre dankbar: “Ja alles gut. Tut mir leid, dass ich weg gelaufen bin, aber ich wusste nicht, wie ich mit der Information umgehen soll.“ Ich spreche bewusst nicht aus, was genau ich meine, denn dann würde die Tatsache, dass meine eigene Mutter zu solch schlimmen Taten fähig ist, Realität.

Dämmerpfote
Ich schaue Ufersee traurig an. “Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich anders bin, als der Rest meiner Familie. Ich wusste nur nie, was das ist.“, miaue ich traurig: “Jetzt, wo Mama mich angelogen hat und Giftpfote ihre Tat so stolz posaunt hat, da ist mir klar geworden, dass ich nicht so bin und auch nicht so sein will...“, meine Stimme bricht und ich muss kurz schlucken, bevor ich fortfahren kann: “Ich weiß einfach nicht, wie ich ihnen jetzt begegnen soll. Sie verhalten sich falsch.“

Dämmerpfote
Ich kann ein Schluchzen nicht unterdrücken. Ich fühle mich einsam und hilflos. Als Schülerin kann ich nicht viel bewirken. Das Wasser läuft mir durch das Fell und vermischt sich mit meinen Tränen. Das Wetter ist der perfekte Spiegel meines seelischen Zustands.

Dämmerpfote
Dankbar lehne ich mich an Ufersee und schnurre: “Nein du hast recht, ich muss einfach Taten sprechen lassen. Irgendwann werden die anderen sehen, dass ich nicht so bin. Ich weiß nur noch nicht, wie ich nit meiner Familie umgehen soll, aber ich denke da hast du auch recht, sie sind trotzdem meine Familie..“ Ich hole nochmal tief Luft und versuche mir innerlich gut zuzureden.

Dämmerpfote
“Naja nasser als nass können wir ohnehin nicht werden. Immerhin sind wir hier windgeschützt.“, versuche ich positiv zu klingen. Aber die Kälte dringt trdm immer weiter durch mein Fell durch. “Tut mir leid, dass du wegen mir jetzt auch frieren musst.“, füge ich kleinlaut bei. Ich habe nicht weiter gedacht, als meine Schnurrhaare lang sind., ärgere ich mich über mich selbst.

Dämmerpfote
Ich nicke und stehe ebenfalls auf. Erwartungsvoll schaue ich Ufersee an, da sich meine Orientierung längst verabschiedet hat. Mein Körper zittert vor Kälte aber gleichzeitig ist mir heiü vor Aufregung. Hoffentlich will niemand mit mir darüber reden..

Dämmerpfote
Beeindruckt von Ufersees Orientierung folge ich ihr. Vor uns eine Regenwand, die es kaum möglich macht, die eigene Nase zu sehen. Ich setze all mein Vertrauen in Ufersee und meine Pfoten, in der Hoffnung heil im Lager anzukommen. Bald nehme ich eine dezente Duftmakierung wahr. Scheinbar haben wir unsere Grenze erreicht.

Dämmerpfote, Ufersee Territorium

Taubenkämpfer, Gezeitentraum Ankunft

Taubenkämpfer

Als wir endlich das Territorium verlassen hatten, entspannte ich mich sichtlich und ich sah mich um. Schnuppernd hob ich mein Maul in die Luft, vielleicht würde ich ja Kräuter riechen können.

Gezeitentraum
Ich schnurre belustigt auf, als sich Taubenkämpfer sichtlich entspannt. Neckend schnippe ich ihn mit meinem Schwanz ans Ohr: "Meinst du wir sind hier draussen in Sicherheit." Gleichzeitig lasse ich bereits die Luft über meine Geruchsknospen gleiten. Kamille!, schießt es mir durch den Kopf. Ich beschleunige meine Schritte und wir erreichen eine kleine WIese neben dem Wald, in dem ich das letzte Mal die zwei Katzen belauscht hatte. "Siehst du die Kamille? Pflücke soviel du kannst und wickel sie dann in diese Blätter ein." Aus dem Territorium eines Zweibeiners wuchsen sehr lange und große Blätter über den Zaun. Mit ihnen würden wir reichlich Kräuter transportieren können! Sofort mache ich mich an die Arbeit. Mit aller Kraft reise ich das riesige Blatt ab und stolpere damit einige Schritte nach hinten, bevor ich es auf dem Boden ausbreite und die KAmillienpflanzen einsammel.

Taubenkämpfer

"Naja, zumindest vor diesen Clankatzen", murmelte ich und folgte Gezeitentraum. Als sie beim Versuch ein Blatt zu pflücken, nach hinten purzelte, schnurrte ich belustigt, dann fing ich ebenfalls an vorsichtig die Kamillenblätter abzurupfen, damit ich sie nicht zeriss. Als ich damit fertig war, nahm ich mir ebenfalls ein großes Blatt und wickelte sie darin ein.

Gezeitentraum
Wir verstecken die beiden Päckchen unter einem Busch und laufen weitet, bis mir der intensive Geruch von Bleiwurz in die Nase steigt. “Lass uns noch das Kraut sammeln, bevor wir zurückkehren. Aber viel länger will ich nicht fehlen. Wer weiß wann der Kampf beginnt.“

Ankunft Klatschmohn
Endlich komme ich an der Stelle am Fluss an, an der ich zum Wald am Zweibeinerort rüber wechseln kann. Entspannt laufe ich an der anderen Uferseite weiter, bis ich zu einer kleinen Wiese komme. Das Gespräch von zwei Katzen reisst mich aus meinen traurigen Gedanken. Sofort stoppe ich und verstecke mich hinter einem Busch, um sie zu beobachten. Sie wickeln irgendwelche Kräuter in Blätter ein und verstauen sie unter einem Busch auf der anderen Seite. Neugierig spitze ich die Ohren. Hat die Katze eben von einem Kampf gesprochen? Auf leisen Pfoten näher ich mich dem Versteck, als die beiden weiterziehen und prüfe den Inhalt des Päckchens. Kamille? Verwirrt zucke ich mit den Ohren. Ob das eine Heilerin ist, eine von jenen Dämmerstern erzählt hatte? Sind die alten Clans hierher gekommen? Aber wieso sollten sie dann gegen den Clan hier kämpfen? Ich nehme ihre Duftspur auf und folge den Katzen weiter, die sich scheinbar voll und ganz auf die Kräutersuche konzentrieren und mich überhaupt nicht wahrnehmen.