Klatschmohn
Zufrieden nicke ich und setze den Weg fort. Bald kommen wir an die Stelle, an der wir die Klippenwand erklimmen müssen, um zum Territorium zu gelangen. Mühelos springe ich ein gutes Stück die Wand hoch, kralle mich an ihr fest und klettere die letzten Fuchslängen nach oben, bis ich mich wieder auf festen Untergrund ziehen kann. “Jetzt sind wir bald da.“, lasse ich meinen Onkel wissen.
Blutnacht, Klatschmohn Territorium Silberclan

Ankunft Phantom

Mein Schweif stand hoch erhoben und schien bei jedem Schritt mitzuwippen. Längst war ich auf eine der niedrigen Mauern gesprungen, welche den ein oder anderen Bau der Zweibeiner umgaben. Ich zuckte allerdings zusammen, als ein Scheppern erklang. Meine Ohren stellten sich wachsam auf und gab ein knurrendes Miauen von mir. Dieser Laut hatte mich für den Bruchteil von Sekunden wieder an den kleinen Verschlag erinnert, in welchem ich die ersten Monate meines Lebens verbracht hatte. Hektisch sah ich mich um, konnte aber keinen von den Zweibeinern entdecken, welche immer diese weißen Sachen an sich hatten. Ich sprang von der Mauer herab und schlich an dieser entlang bis mich das wühlende Geräusch zu einer Gasse führte, aus welcher die Laute von den Wänden zu hallen schienen. Ich legte den Kopf schief als ich die schwarze Kätzin sah, welche aus den Resten der Zweibeiner etwas heraus gefischt hatte. Meine Nase zuckte bei dem Geruch. Also wirklich gut kann das ja nicht schmecken. Ruhig ließ ich mich auf die Hinterpfoten sinken und begann meine linke Vorderpfote zu putzen.

Phantomherz

Ein amüsiertes Schnurren erklang meinerseits, während ich die linke Vorderpfote absetzte und dafür die rechte nun gründlich putzte, ehe ich mir mit dieser den Kopf rieb um meine Ohren zu säubern. Mit einem Mal fing mein feines Gehör ein leises Quitschen auf. Oh..ich bevorzuge warmes..frisches Fleisch. Maunzte ich dann in Richtung der Kätzin, während ich mich räkelnd erhob. Ich wirkte gerade gleichgültig, als ob ich die Ratte in meiner Nähe nicht bemerkt hatte. Dafür sprang ich leicht an der Wand hoch und fuhr mit meinen Krallen über die Mauersteine, während ich an der Wand herab glitt. Bevor ich den Boden erreichte spannte ich meine Hinterpfoten an und stieß mich mit diesen von der Mauer ab. Im so entstandenen Sprung drehte ich mich und landete auf der Ratte, welche zu fliehen versuchte und mich sogar in die rechte Vorderpfote biss. Mit einem Fauchen biss ich fest in den Nacken meiner Beute und brachte dieser so einen schnellen Tod. Zufrieden leckte ich mir mein Maul und begann zu fressen. Ich schien die Kätzin völlig vergessen zu haben.

Phantomherz:

Die Ratte war doch größer als der Hunger, und vor allem der Magen. So ließ ich nach einer Weile von der Beute ab und begann mein blutverschmiertes Maul sauber zu lecken. Zu schade dass der Rest wohl verschwendet ist. Ich streckte mich und schüttelte mich dann gurrend. Oder möchtest du den Rest vielleicht haben? Bot ich der Kätzin dann mit feundlichem Plauderton an, während ich mich von der Beute entfernte, wohl auch um zu zeigen dass ich keine Bedrohung dar stellte. Ich gähnte mit weit aufgerissenem Maul und begann dann wieder meine Ohren mit halb geschlossenen Augen zu putzen.

Phantomherz:

Ich legte den Kopf schief Warum sollte ich es nicht tun? Ich schnurrte sanft vor mich hin. Ich mein, wir sind ja keine Feinde oder? Und ehe ich es zulasse dass ein Artgenosse sich seinen Magen an den Speisen der Zweibeiner vergiftet.. Es klang amüsiert, als ich die Worte maunzend von mir gab. Ich wedelte verspielt mit der rechten Vorderpfote durch die Luft. Die Speisen der Zweibeiner sind doch wohl eher etwas für die Hauskätzchen, meinst du nicht? Ich sah mich um, ob es in der Nähe nicht etwas gab, was ich als Schlafplatz nutzen konnte.

Phantomherz:

Ich kratzte mich gerade kräftig mit der rechten Hinterpfote an der Flanke als die Kätzin mich ansprach. Neuling? Ich versuchte sichtlich zu ergründen was sie damit meinen könnte, so wie ich sie mit meinen gelbgrünen Augen fixierte und dabei in der Bewegung inne hielt. Meine Ohren zuckten leicht. Ayay. Neuling! Ach gib doch Ruhe. Neulingneulinglein! Ich schnurrte, doch war es eher ein dunkles Schnurren was schon fast einem Knurren gleichkam und doch amüsiert klang. Wenn du damit meinst dass ich neu hier in dieser Gegend bin, dann ja. Meine Augen glitzerten unter dem Licht der Straßenlaternen, welche nach und nach eingeschaltet wurden. Ich selber würde nichts fressen was die Zweibeiner anbieten oder zurück lassen. Aber jedem das seine mh?

Phantomherz:

Ich schien nachzudenken, als die Kätzin mich fragte was mich her führte. Meinst du in diese Gasse oder den Zweibeinerort? Ich schnurrte sichtlich amüsiert. Bei ersterem war es der Krach, den du bei deiner Suche nach deinem Fressen fabriziert hast, und welcher meine Neugier weckte. Bei dem Zweibeiner-Ort..nun da bin ich mir nicht sicher. Mein Herz und mein Verstand sind sich da noch nicht so einig..verstehst du?

Phantomherz:

Gerade wollte ich der Kätzin verabschiedende Worte nachrufen, da fauchte sie auf und ein Zweibeiner, welcher wohl auch von dem Krawall angelockt worden war, stand vor ihr. Sekunden verstrichen in welchen ich mich fauchend aufbuckelte und mich bereit machte den Zweibeiner zu attackieren - wie ich es schon einige Male bei anderen getan hatte - da rammte die Kätzin mir nahezu ihren Kopf in meiner Flanke und warf mich damit um. Überrascht blinzelte ich, ihre Worte drangen wie durch Watte zu meinen Ohren durch, in welchen gerade ein schriller Ton hallte. Wieder flackerten Erinnerungsfetzen durch meine Gedanken, so dass ich wie gelähmt schien. Ich hörte wie der Zweibeiner Laute von sich gab und dann mit dem Stock und dem Spinnennetz an diesem nach uns schlug. Wie traumwandlerisch sprang ich fauchend auf und drückte die Kätzin mit meinem Körper weg, als wollte ich sie schützen, ehe ich dem Netz auswich und mich dafür wütend fauchend in den Stock verbiss, welcher sogleich von dem Zweibeiner wild gerüttelt wurde um mich abzuschütteln.

Phantomherz:

Ein Kämpfer war ich eindeutig nicht, was man rasch daran feststellte, dass ich den Stock nach nur wenigen Augenblicken los lassen musste, da es doch im Maul schmerzte, derart hin und her geworfen zu werden. Einen Moment lang hielt der Zweibeiner inne und ich konnte beobachten wie die Kätzin ihm ins Gesicht sprang und dort blutige Wunden riss mit ihren Krallen, ehe der Zweibeiner sie zu Boden schleuderte. Ich wollte den Moment nutzen um zu entfliehen, wurde jedoch in der nächsten Sekunde von dem Stock an der Flanke getroffen, so dass ich mit einem schmerzerfüllten Fauchen zu Boden geworfen wurde. Ich versuchte hechelnd wieder auf die Pfoten zu kommen, da warf sich das Netz über mich. Wieder gab der Zweibeiner Laute von sich und das Netz schien immer enger zu werden, vor allem dadurch dass ich wild begann fauchend in diesem herum zu springen um mich los zu reißen. Mit festem Griff fuhr dann die Klaue des Zweibeiners in meinen Nacken und ich wurde mitsamt dem Netz aufgehoben. Ein tiefes, grollendes Murren entrang sich mir, und ich funkelte den Zweibeiner hasserfüllt an.

Phantomherz:

Ich segelte recht unsanft zu Boden, als die Kätzin den Zweibeiner - beschäftigte - , es dauerte bis ich mich aus dem Netz befreit hatte. Ich murrte auf, da ich mir bei dem Sturz leicht die linke Vorderpfote vertreten hatte, so dass diese nun schmerzte. Fängst du mal langsam an zu laufen? Ach lass mich doch! Die wird sterben..oder so? Ja..ich weiß. Ich warf einen letzten Blick zum Zweibeiner welcher noch immer versuchte die Kätzin zu ergreifen, ehe ich davon stob, so schnell ich es mit den Schmerzen in der Pfote eben schaffte. Da ich mich hier nicht auskannte, rannte ich einfach Kreuz und quer, wobei ich wohl das ein oder andere Mal andere Zweibeiner aufschreckte. Ich schlüpfte schließlich durch die Gitter eines Gartenzaunes und verbarg mich im Gebüsch, wo ich mich hechelnd auf die Seite fallen ließ.

Phantomherz:

Ich zuckte zusammen, als ein paar Büsche weiter ein Rascheln erklang. Noch immer nach Atem ringend und meine Pfote möglichst schonend setzte ich mich auf und starrte in die Richtung. Ich erkannte dass es sich um die Kätzin handelte, welche mir bei der Flucht verholfen hatte. Ich maunzte schwach um auf mich aufmerksam zu machen. Da habt ihr aber nochmal Glück gehabt. Klappe! Och ist da etwa jemand sauer? Sei einfach still! Armes Katerlein. Ich bleckte kurz murrend die Zähne und starrte vor mich her, während ich in meinen Gedanken versunken war.

Phantomherz:

In meinem Kopf spielte sich sekundenlanges Chaos ab, ehe ich aus dem Nebel der Gedanken auftauchte, als die Kätzin mich ansprach. Ich schnurrte amüsiert und ließ mich dann auf die Seite plumpsen, streckte verspielt eine Pfote nach der Kätzin auf. Also dass nenn ich mal ein Empfangskommando. Maunzte ich dann belustigt und leckte schließlich meine linke Vorderpfote ab, um so den Schmerz mit meinem Speichel zu lindern. Ich schien die Begegnung mit dem Zweibeiner ziemlich locker zu nehmen.

Phantomherz:

Mein Blick wurde einen Moment dunkel, ja unheilvoll, ehe ich wieder amüsiert schnurrte, und nun tatsächlich wie zum Spiel auffordernd die Kätzin mit meiner Pfote an der Flanke berührte. Wäre nicht das erste Mal, dass mich die Zweibeiner mitnehmen. Antwortete ich seelenruhig und gähnte dann. Ich versuchte irgendwie mit der Pfote nun Laub heran zu ziehen, um wohl sowas wie eine Art Nest aus diesem zusammen zu sammeln.