Klatschmohn
“Ja, mit deinen Eltern, vermute ich.“, antworte ich weniger begeistert und setze mich. Diese Unterhaltung dürftedürft länger andauern. Ich beobachte meinen Onkel dabei, wie er die Information verarbeitet und ob er die richtigen Schlüsse zieht.

Klatschmohn
Ich lache auf und ein belustigtes Funkeln tritt in meine Augen. Dann entscheide ich mich, dafür auf zustehen und einige Züger meiner Mutter nachzuahmen. Elegant streiche ich an dem Kater entlang, wobei mein Schwanz seine Nase kitzelt und süßsäusel ihm ins Ohr: “Armer Blutnacht, scheinst überhaupt nichts von deiner Familie mitbekommen zu haben.“ Ich lege eine dramatische Pause ein, während ich meinen Weg um ihn herum fortsetze und mich elegant vor ihm niederlasse und mein Fell hinter den Ohren glatt streiche: “Wärst du früher gekommen, hättest du vielleicht einiges noch verhindern können.“, fahre ich ein wenig wütender fort. Und wieso hat mir Dämmerstern nie erzählt, was wir für eine große Familie haben! Trotzdem schenke ich dem Kater ein anzügliches Lächeln: “Und, weisst du wer ich bin?“

Klatschmohn
Unbeeindruckt strecke ich mich und ringel meinen Schwanz: “Richtig. Und deshalb bin ich auch auf dem weg zum Blitzclan, ich will mehr über meine Mutter und ihr altes Leben erfahren.“ Ich mustere den Bruder von Dämmerstern kurz, bevor ich traurig hinzufüge: “Meine Mutter wurde vor wenigen Monden von einem Zweibeiner aus dem Hinterhalt getötet. Er hat sie mit einer fliegenden Kugel aus einem langen Stock erwischt. Sie war nicht sofort tot und bat mich, unser Territorium zu verlassen und mich den Clans anzuschließen. Sie hat zwar öfter über den Blitzclan gesprochen, aber nie über irgendwelche Verwandte...“

Klatschmohn
“Tut mir leid für dich. Aber was wolltest du überhaupt nach den ganzen Jahren von meiner Mutter?“, will ich wissen und zucke beunruhigt mit dem Schwanz. Bisher kannte kaum einer meine Mutter und all jene die sie kannten wirkten selten so bestürzt wie er.

Klatschmohn
“Das Grab kenne ich nicht. Aber deine Schwester hat mich in einem Wald großgezogen und trainiert. Wir haben gemeinsam unser Territorium verteidigt und gejagt. Es war unglaublich schön dort.“ Ich schaue gen Himmel und erzähle weitet: “Dein Vater lebt noch im Sternenclan. Vielleicht solltest du ihn lieber dort besuchen, als am Grab. Er macht im Moment auch eine schwierige Zeit durch...“

Klatschmohn
“Und, kannst du mich zum Blitzclan bringen oder mir etwas über Dämmersterns vorheriges Leben erzählen? Habe ich noch mehr Verwandte?“ Neugierig mustere ich Blutnacht.

Klatschmohn
Dankbar neige ich den Kopf. “Ich habe hier auch noch andere Verwandte getroffen. Zumindest haben sie behauptet, mit mir Verwandt zu sein. Allerdings war einer von ihnen eher böser Natur. Ihre Namen sind Nachtwind und Tagschatten, falls sie dir was sagen. Ich habe beide aber schon eine Weile nicht mehr gesehen.“, füge ich an.

Klatschmohn
Ich schnurre belustigt: “Ich glaube, dass habe ich vergessen zu erwähnen. Mein Name ist Klatschmohn.“ Ich mustere den Krieger erneut. Zu schade dass wir verwandt sind... Im selben Herzschlag muss ich über den Gedanken lachen. Scheinbar fühle ich mich zu Verwandten hingezogen, so war es auch schon bei Tagschatten. “Naja, Nachtwind hat behauptet, dass er ein Schüler meiner Mutter war und wie sie einem finsteren Wald diene. Dorthin wollte er auch Tagschatten bringen, der war angeblich sein Sohn.“, kläre ich Blutnacht weiter auf.

Klatschmohn
Verlegen zucke ich mit den Schnurrhaaren. “Dankeschön. Ich würde ja auch sagen, dass Blutnacht zu dir passt, aber der Name hört sich doch ziemlich blutrünt an. Und nach deiner Tat vorhin, bin ich mir unsicher, ob er wirklich passt.“, versuche ich Blutnacht ein wenig zu necken.

Klatschmohn
Beeindruckt reise ich die Augen auf. “Manchmal seid ihr Clankatzen schon faszinierend. Ich weiß nicht, ob ich einfach so mein Leben für ein Junges von einer anderen Katze opfern oder in Gefahr bringen würde.“, erwidere ich ernst. “Ich meine, ich war als Junges auch auf mich alleine gestellt, wenn Mama jagen war oder unser Territorium absicherte.“, füge ich an, aber dann muss ich lächeln:“Obwohl ich mich damals bestimmt sicherer gefühlt hätte, wäre noch eine Katze bei mir gewesen.“ Ich starre zum Horizont und versuche die widersprüchlichen Gefühle, die ich bei den Gedanken, in einem Clan zu leben, nach ihren Gesetzen zu handeln verspüre, unter Kontrolle zu bekommen.

Klatschmohn
“Magst du zum Mondbaum gehen? Laubherz meint, dass sich die Clankatzen von hier dort immer treffen.“, biete ich ihm an. Obwohl ich gerne endlich losgehen würde, käme es auf das Treffen mit dem Sternenclan auch nicht mehr an.

Klatschmohn
Ich nicke zustimmend und laufe den Weg zurück, den ich zuvor gekommen bin. An einer flachen Stelle überquere ich den Fluss, in der Hoffnung, dass der Bruder meiner Mutter ebenfalls schwimmen kann und warte geduldig auf der anderen Seite an der hohen Steinwand.

Akame-

Knurrend lief ich durch die Zweibeinernester umher, ein kleiner Hund rannte bellend auf mich zu. Aber ich brauchte nur einen schwungvollen Schlag bis er schon floh.