Rostfell

"Da hast du absolut richtig geraten", miaute ich und zuckte mit dem Ohr. "Aber das scheint dich ja nicht groß zu verwundern. Scheint wohl normal zu sein", fügte ich dann mit einem Hauch von Resignation hinzu und fing an mein Fell zu putzen.

Pantherlist Ankunft

Rostfell

"Das ist wohl wahr." Ich seufzte. "Wie können Katzen Spaß daran finden anderen Katzen ihr Leben zu rauben?"

Pantherlist

Schweigsam sah ich mich um. Von meinen Kindern konnte ich keines sehen, also lief ich zu Tigerherz, die dicht neben dem Heilerbau saß. "Tigerherz, kann ich kurz mit dir sprechen?", miaute ich und sah meiner ehemaligen Schülerin und so guten Freundin mit einem Hauch von Trauer in die Augen, aber auch voller Entschlossenheit.

Rostfell

Mir lief ein Schauer über den Rücken bei der Beschreibung der Kätzin. "Ein rein wissenschaftliches Interesse also? Klingt interessant..."

Rostfell

Ich sah nachdenklich zu Pantherlist. "Bestien, hm? Das würde ich nicht unbedingt sagen. Vielleicht erkennen sie auch einfach nicht den Wert eines Katzenlebens "

Tigerherz
"Klar", miaute ich misstrauisch, weil ich die Trauer in Pantherlists Blick bemerkt hatte. Ich ahnte bereits, was uns bevorstehen würde und hatte mich dementsprechend emotional gewappnet. Trotzdem verblieb eine leise Stimme in mir, die sich nach einem guten Ausgang in dieser ganzen Sache sehnte und darauf immernoch hoffte.

Pantherlist

Ich deutete Tigerherz mit dem Schweif an mir zu folgen und lief in ein Eck, in dem uns keiner störte, um unter vier, naja, drei Augen mit ihr reden zu können. "Ich werde den Clan verlassen", miaute ich leise und nur für sie hörbar. "Es tut mir so, so unendlich leid, was ich dir angetan habe und ich verspreche, ich werde mein Bestes geben, damit der Clan dich nicht hasst. Und es tut mir auch leid, dass ich einfach gehe, aber ich kann hier nicht bleiben. Selbst Dämmerpfote hasst mich." Bei dem letzten Satz triefte meine Stimme voll Schmerz und Verletztheit. "Ich wünschte, ich wäre meinen Kindern eine bessere Mutter gewesen, aber ich bitte dich, sei du es für mich. Ich glaube du wärst eine wunderbare Mutter, versprichst du mir auf meine Kinder aufzupassen?" Hoffnungsvoll und mit einem Hauch von Liebe sah ich sie an. Ich konnte nicht gehen ohne meine Kinder in guten Pfoten zu sehen und natürlich kam ich mir vor wie der letzte Fuchsdreck bei der Verabschiedung von Pantherlist nur von meinen Kindern zu reden, aber was sollte ich ihr denn sagen? Sie war erwachsen, sie würde es verkraften, im Gegensatz zu meinen Kindern, und gerade jetzt konnte ich ihr meine Gefühle nicht gestehen. Denn wenn ich starb, und das war relativ wahrscheinlich, würde es für sie nur umso schwerer sein.

Tigerherz
Mein Herz krampfte sich zusammen, doch meine Miene blieb unbewegt. Ich würde es Pantherlist nicht schwerer machen als es ohnehin schon war. "Ich werde auf sie aufpassen, eine Mutter kann ich ihnen allerdings nicht ersetzen und das weißt du...", antwortete ich monoton und meine Stimme versagte schließlich. Mein Blick wich Pantherlists aus, um ihre Verletzlichkeit nicht sehen zu müssen. Das konnte ich nicht ertragen.

Pantherlist

Ich nickte. "Ja, ich weiß... Aber es ist besser keine Mutter zu haben, als mich als Mutter zu haben." Tigerherz monotone Stimme hätte mich verletzt, hätte ich nicht geahnt, dass es ihr nicht so egal war, wie es klang. Schließlich schwieg ich, denn ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte.

Rostfell

Ich nickte. "Ja, das stimmt wohl...", murmelte ich in Gedanken versunken und es war sichtlich merkbar, dass ich nicht mehr wirklich anwesend war. Wir urteilten hier, aber was gab uns das Recht ein Urteil zu ziehen?

Tigerherz
Ich schüttelte stumm den Kopf und musterte Pantherlist schließlich doch noch einmal. Sie schien damit abgeschlossen zu haben, keine Zukunft im Clan zu haben. Hoffentlich hatte sie nicht irgendeinen Mist vor. Es machte mich wütend, dass sie nicht einmal versuchte sich zu ändern...für ihre Jungen und für mich.

Pantherlist

Unter Tigerherz prüfendem Blick zog ich kaum merklich ein wenig den Kopf ein. Nervös sah ich zu Boden und fuhr meine Krallen ein und aus. Ich wollte noch etwas sagen, wusste aber nicht was. Mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Dass ich sie liebte, dass ich ohne sie keine Hoffnung hatte, dass es mir leid tat, dass ich gehen muss, aber das ich mein Herz nicht ändern kann und mich selbst belügen müsste, um Reue zu zeigen... Aber all das war unaussprechlich.

Cotton
Ich keuchte immernoch leicht von der Anstrengung, als sich Blütenschweif zu uns setzte. Es war schrecklich wie sehr mich dieser kurze Weg ausgelaugt hatte. Hoffentlich kam das bald wieder in Ordnung. Ich blickte erfeut zu Blütenschweif, denn ich hatte nicht damit gerechnet sie so bald wieder bei mir zu haben. Ich war ihr noch sichtlich unangenehm, doch immerhin hatte sie sich dazu überwunden mich anzusprechen. "Hallo, Blütenschweif", schnurrte ich lächelnd. "Ich hoffe es geht dir gut?" Mein Blick drückte mein Bedauern darüber aus, wie es zwischen uns gelaufen war.

Tigerherz
Schließlich erhob ich mich. "Wenn du nichts mehr zu sagen hast, dann werde ich mich jetzt für eine Patroullie melden. Jetzt wo der SturmClan unser halbes Territorium eingenommen hat, können wir davon echt nicht mehr genug machen", miaute ich und wechselte damit absichtlich das Thema. Pantherlist schien mir nichts weiter sagen zu wollen und ehrlich gesagt hatte ich auch etwas Angst davor, was sie sagen könnte, wenn ich noch länger wartete.

Cotton
"Ja, ich hoffe ich habe mich bald wieder vollständig erholt. Ich weiß zwar noch nicht was dann werden wird, aber ich habe es satt in diesem Nest zu liegen und vor mich hin zu vegetieren", antwortete ich und begann ebenfalls mein Fell zu pflegen. Dabei achtete ich darauf meine Verbände ganz zu lassen, es war gar nicht so leicht.