Cotton
Ich verdrehte belustigt die Augen. "Das alte Mäusehirn, der Name passt zu ihm. Wenn es euch nichts ausmacht würde ich hier auf ihn warten", miaute ich auch wenn ich mich quasi wiederholte. "Hach, jetzt habe ich ja glatt schon wieder vergessen mich vorzustellen...liegt wohl in der Familie. Ich bin Cotton und wie heißt ihr beide? Ich hätte nicht gedacht, dass ihr Clankatzen doch so nett sein könnt. Wenn man so den Geschichten der Einzelläufer Glauben schenkt, dann kann man wirklich Angst vor euch bekommen."

Cotton
"Vielen Dank! Freut mich euch kennen zu lernen, Raupelz und Blütenschweif. Wirklich interessante Namen habt ihr Clankatzen...und seid wesentlich wortgewandter als die meisten Einzelläufer. Einsamkeit macht ziemlich wortkarg. Manche der Katzen mit denen ich mehrere Tage verbracht habe, haben trotzdem kaum ein Wort gesagt. Wobei sie auch eine angenehme Gesellschaft sein können. Gute Zuhörer sind seltener als gute Redner...", miaute ich lächelnd und warf Blütenschweif dann einen verschwörerischen Blick zu. Sie schien eher Probleme mit dem Reden zu haben, doch irgendwas an ihr gefiel mir und ich nahm mir vor, zumindest zu versuchen sie ein wenig aus der Reserve zu locken.

Cotton
Ich erwiderte Blütenschweifs Blick freundlich und fragte dann. "Würde es dir etwas ausmachen, mir ein wenig zu zeigen wie euer Leben hier so abläuft? Mich interessiert brennend, wie mein Bruder bisher gelebt hat. Diese Clansache scheint mir eine ziemlich gute Lebensweise zu sein. Jeder trägt etwas zur Gemeinschaft bei und bekommt dafür auch etwas zurück. So in etwa ist es doch oder?" Ich merkte, dass die Katze Aufmerksamkeit nicht gewohnt war und dass sie sich damit etwas überfordert fühlte. Doch ich wollte mich davon nicht dazu verleiten lassen automatisch mit Raupelz zu reden, weil er der souveränere Gesprächspartner war.

Cotton
Ich zuckte mit den Ohren und quittierte Blütenschweifs überraschten Blick mit einem freundlichen Schnurren. "Ganz schön viele Aufgaben. Du bist eine Kriegerin nehme ich mal an? War die Ausbildung anstrengend? Was macht ihr, wenn ein Junges beispielsweise nicht zum Krieger geeignet ist?", fragte ich neugierig. Es war immer schön zu beobachten, wenn jemand im positiven Sinne von sich überrascht war. Für die Katze schienen die paar Sätze schon eine große Leistung gewesen zu sein. Doch bis ich richtige, auch persönlichere Gespräche mit ihr führen konnte, würde es vermutlich dauern. Das funktionierte meist nicht innerhalb eines Tages. Selbst weniger schüchterne Katzen schenkten ihr Vertrauen schließlich nicht einfach so schnell her. Schade, dass ich vermutlich nicht besonders lange hier bleiben konnte. Schließlich war ich kaum von besonders großem Nutzen für den Clan...und ehrlich gesagt konnte ich mir selbst auch angenehmeres Vorstellen als ständig durchs Territorium zu laufen und Jagen und Kämpfen zu erlernen. Mit fünf Blattwechseln wäre ich dann vermutlich der älteste Schüler jemals...und vermutlich auch der Talentloseste.

Tigerherz, Sturmpfote Ankunft

Tigerherz
"Morgen bei Sonnenaufgang treffen wir uns am Lagerausgang. Bis dahin hast du erstmal frei", erklärte ich meinem Schüler. "Den Schülerbau findest du denke ich alleine oder?" Ohne auf eine Reaktion zu warten tappte ich vor den Kriegerbau. Als ich mich dort niederließ entdeckte ich einen pummeligen weißen Kater, der sich mit einer unserer Kriegerinnen unterhielt. Seinen fremdartigen Geruch hatte ich schon am Eingang wahrgenommen doch da keine Aggression, Aufregung oder sonst etwas erkennbar gewesen war, hatte ich mich nicht weiter darum gekümmert. Jetzt verstand ich auch wieso...alles an diesem Fremden zeigte, dass er keinerlei Gefahr darstellte. So antrainiert wie er war, konnte ich mir gut vorstellen woher er kam.

Cotton
Ich nickte seufzend. Das hatte ich mir fast gedacht. Ich besaß keine so praktischen Talente und Fähigkeiten, wie Jagen, Kämpfen, Rennen und was auch immer so ein Krieger alles können sollte. Ich war redegewandt und einfühlsam...vermutlich nicht die bestechendsten Eigenschaften aus der Sicht dieses Kriegerverbands. "Und habt ihr hier auch so etwas wie einen Anführer? Der Kater gerade verhielt sich fast wie einer, aber seine Worte ließen nicht darauf schließen, dass er hier die Verantwortung trägt."

Cotton
Ich lächelte. "Na dann muss ich wohl warten bis Glutstern wieder auftaucht. Würdest du mir so lange Gesellschaft leisten? Schließlich könnt ihr einen Fremden doch nicht einfach unbeaufsichtigt lassen oder?", fragte ich und meine Augen blitzen gut gelaunt. "Außerdem könnte ich dir von meinem aufregenden Leben erzählen, ich meine du siehst ja, ich bin ein wahrer Abenteurer!" Ich setzte eine grimmige Miene auf und schlug mit der einen Pfote durch die Luft auf einen imaginären Feind. Vermutlich sah es noch erbärmlicher aus als ich es beabsichtigt hatte.

Glutstern

Seufzend erhob ich mich. Und schon wieder ein Fremder in unserem Lager. Es wurde wohl Zeit, dass ich durch die Gegend eilte und mich erkundigte, was diese Katzen nun eigentlich vorhatten. Tagschatten würde ich mir später vorknöpfen, ebenso wie Laubklaue, also tappte ich zu dem pummeligen Kater und sah auf ihn herab. Ich setzte mich bewusst nicht, um meine Autorität zu unterstreichen. "Ich sehe, es scheint gerade allzu beliebt zu sein, ohne zu fragen in unser Lager einzudringen", miaute ich leicht ironisch, jedoch nicht zu unfreundlich. "Wer verschafft mir die Ehre?" Ehrlich gesagt hielt ich nicht viel von diesem Hauskätzchen, aber es musste ja wohl einen Grund geben, warum es sich unter uns "blutrünstige Clankrieger" traute.

Pantherlist

Ich rümpfte angewidert die Nase und trottete zu Tigerherz. "Hauskätzchen", murrte ich. "Widerlicher Gestank. Und wie es aussieht. Den könnte ich mit einem Hieb umhauen, würde mich nicht wundern, wenn er zeugungsunfähig ist." Dann schwieg ich bloß und strich mit meinem Schweif sanft, aber für die anderen nicht sichtbar, über Tigerherz Fell. Ich wollte ihr sagen, wie stolz ich auf sie war, auch wenn sie nicht meinen leiblichen Sohn trainierte, aber hier im Lager war ich nicht gerade erpicht darauf Gefühle zu zeigen. Vor allem nicht vor diesem stinkenden Fellknäuel von Hauskatze.

Cotton
Ich verbarg meine Enttäuschung darüber, dass ich nicht weiter mit Blütenschweif reden konnte, sondern wandte mich ohne eine Miene zu verziehen an Glutstern "Also um genau zu sein, habe ich gefragt. Und zwar Falkenklaue. Ich habe ihn im Territorium gefunden. Er ist mein Bruder und ich habe ihn schon seit Blattwechseln gesucht. Er hat mir gesagt, dass ich schon einmal ins Lager gehen soll und er dann später mit seiner Schülerin nach kommt. Hätte ich gedacht, dass ich euch damit verärgere, wäre ich natürlich nicht gekommen. Aber ich habe meinem Bruder vertraut, dass es in Ordnung ist", miaute ich und erwiderte Glutsterns Blick währenddessen mühelos. Dabei war ich keinesfalls herausfordernd oder versuchte respektlos zu sein. Nein, mein Blick war lediglich freundlich und ruhig. "Ich bin übrigens Cotton."

Tigerherz
Als Pantherlist mich leicht berührte, fing ich an zu schnurren und lächelte sie zögernd an. Ich wusste immer noch nicht, was ich von diesem warmen Gefühl halten sollte, das ich bei ihrer Berührung empfand. Aber im Grunde war es mir inzwischen egal. Es fühlte sich schön an und ich wollte es genießen. "Du brauchst einen ganzen Hieb? Ich würde ihm einfach ein Bein stellen. Bei dem Gewicht dauert es Monde bis er wieder steht, wenn er es überhaupt schafft..."

Pantherlist

Ich schnurrte belustigt. "Ja, das stimmt wohl. Wer weiß, vielleicht würde er auch schon umfallen, wenn ich ihn nur anpuste. Oder ansehe." Ich sprang auf die Pfoten und ließ mich theatralisch zu Boden fallen. "Oh nein, ich wurde angepustet", spottete ich in dieser Position.

Glutstern

"Cotton also. Nun, ich weiß nicht, was dein Bruder damit bezweckt dich hierher zu schicken, aber wenn er das gesagt hatte, dann warten wir eben, bis er zurückkommt. Aber unser Frischbeutehaufen ist für dich gesperrt", sagte ich und bedachte den Kater mit einem Blick. Nicht, dass er dachte er könne sich hier einfach so an unserem Essen bedienen, weil er gerade etwas Hunger verspürt. Falkenklaue konnte mir dann ja erklären, was das sollte.

Cotton
"Kein Problem. Ich habe mich gerade ohnehin sehr gut mit Blütenschweif unterhalten. Außerdem habe ich ja auch gute Reserven. Einen Tag hungern ist kein Problem", miaute ich mit einem Grinsen. "Gibt es sonst noch Regeln, die ich beachten muss?"

Tigerherz
Ich unterdrückte ein Prusten und versuchte nicht allzu auffällig zu dem fremden Kater hinzuschauen. "Dich kann man vielleicht umpusten...bei dem wird das schwierig", miaute ich und musterte Pantherlist dann mit schief gelegtem Kopf. Einen Moment überlegte ich, ob ich sie kitzeln sollte, ihr entblößter Bauch lud gerade zu dazu ein...doch irgendwie kam es mir albern vor...besonders hier wo andere Katzen zusehen konnten

Glutstern

"Eigentlich nicht. Nur, dass du nicht versuchen solltest, claninterne Informationen aus Blütenschweif herauszubekommen", erklärte ich, bevor ich mich wieder in meine Ecke verkroch und anfing mein Fell zu putzen. Sobald Laubklaue mir über den Weg laufen würde, würde ich ihn mal beiseite ziehen und mit ihm reden.

Pantherlist

"Mich? Umpusten?", miaute ich entrüstet und sprang auf meine Pfoten. "Was fällt dir ein?" Bei diesen Worten verpasste ich ihr einen liebevollen Klaps auf die Ohren. Dann flüsterte ich: "Sollen wir ins Territorium gehen? Ein kleines Wettrennen veranstalten vielleicht?" Es juckte mir in den Pfoten. Seit Monden war ich nicht mehr außerhalb des Lagers gewesen und es war ein schreckliches Gefühl, wie wenig Muskeln ich nur noch hatte. Jetzt wo ich den erbärmlichen Anblick des Hauskätzchens hatte, wollte ich meine Muskeln nur umso mehr wieder trainieren.

Cotton
Ich sah vielsagend zu Blütenschweif. "Aber erzähle mir dafür bitte mir keine claninternen Informationen, ich will nicht, dass euer Chef noch schlechter auf mich zu sprechen ist als ohnehin schon", miaute ich immer noch lächelnd. Ich war Ablehnung und unfreundliches Verhalten mir gegenüber gewöhnt und hatte für mich erkannt, dass man dem am besten mit sturer Freundlichkeit und Selbstironie begegnete.

Tigerherz
"Gerne...wobei der Gewinner ja wohl schon fest steht", miaute ich neckend und erhob mich. Ich hatte zwar schon eine ordentliche Tour mit Sturmpfote hinter mir, aber zu Pantherlists Vorschlag konnte ich einfach nicht nein sagen.

Pantherlist

"Das werden wir ja sehen..." Meine Ohren zuckten schelmisch und ich erhob mich, um voran aus dem Lagerausgang zu trotten. Dabei stieß ich "ausversehen" das kleine Hauskätzchen mit einem ordentlichen Stoß an, sodass es aus dem Gleichgewicht kam, bevor ich verschwand.

Pantherlist, Tigerherz -> Territorium

Cotton
Ich fiel überrascht nach vorne, als mir jemand von hinten einen Tritt verpasste, und konnte mich nur gerade so noch abfangen. Eilig drehte ich mich um und konnte zwei Katzen erkennen, die im Lagerausgang verschwanden. Ich biss die Zähne zusammen, meine Augen funkelten empört, doch dann schluckte ich es hinunter. Mein Lächeln kehrte wieder zurück, allerdings weniger herzlich als zuvor. "Ich glaube nicht nur Glutstern kann mich nicht leiden", murmelte ich, klang allerdings ziemlich gleichgültig. "Also, ich wollte endlich erzählen. Nun, Falkenklaue und ich sind ja als Hauskatzen geboren, wie du dir sicher denken kannst. Und bei Hauskatzen ist es üblich, dass die Jungen mit circa acht Wochen von ihren Eltern getrennt werden und in ein neues Zuhause kommen. So sind Falkenklaue und ich getrennt worden. Du kannst dir also denken, dass ich im Grunde nicht sehr viel von ihm weiß, außer das er mein Bruder ist und ich ihn mein ganzes Leben lang wiederfinden wollte."