Tigerherz
Ich wartete eine Weile, doch Sturmpfote war noch nicht einmal zu hören oder zu riechen. Seufzend wandte ich mich um und trabte zurück in den Wald. Ich folgte meiner eigenen Spur, denn vermutlich würde Sturmpfote dort irgendwo noch in der Nähe sein. Schließlich entdeckte ich ihn, wie er sich ein wenig verloren umsah. „Benutzt du auch manchmal deine Nase?“, fragte ich ihn belustigt und trat hinter meinem Schüler aus dem Gebüsch.

Tigerherz
Ich schnurrte belustigt. „Denkt das nächste Mal daran“, miaute ich mahnend und schnippte mit der Schwanzspitze in die Richtung aus der ich gekommen war. „Lass uns ein wenig üben, nun führst du mich dorthin wo ich hergekommen bin. Du musst einfach nur meiner Fährte folgen.“

Tigerherz
„Ja, zumindest größtenteils. Du wirst gleich sehen was ich meine“, antwortete ich und ließ meinen Blick ebenfalls über die Hügel streifen. Sofort überkam mich Lust zu rennen und meine Pfoten kribbelten ungeduldig. „Lust auf ein kleines Wettrennen? Hier kannst du mich auch schwerlich aus den Augen verlieren.“

Tigerherz
Ich schnaubte belustigt und setzte Sturmpfote hinterher. Es brauchte ein paar Sprünge bis ich volle Geschwindigkeit hatte, doch dann sauste ich an meinem Schüler vorbei. Es war das erste Mal seit langem, dass ich meine Muskeln auslasten konnte. Mein Schwanz peitschte zufrieden hin und her, dann verlangsamte ich mein Tempo, sodass Sturmpfote aufholen konnte. „Wenn du mich jemals in einem fairen Wettrennen schlägst, dann wüsste ich, dass ich mit meinem Training Erfolg gehabt habe. Pantherlist hat mich gelehrt, dass Ausdauer neben Geschick und Wachsamkeit eines der wichtigsten Dinge ist, die man pflegen sollte. Wenn du außer Puste bist, bringt dir alle Technik der Welt nicht mehr viel“, erklärte ich während ich neben ihm das Tempo hielt. Mal sehen wie lange er so einen Sprint aushielt, vor allem nach der Tour, die er schon hinter sich hatte.

Tigerherz
Ich ließ meine Vorderpfote vorschnellen, sodass Sturmpfote im vollen Lauf hinfiel. Als er sich aufrappeln wollte, drückte ich ihn mit einer Pfote wieder zu Boden. „An deiner Stelle wäre ich da nicht so sicher“, knurrte ich leise. „Vielleicht wirst du einmal größer und stärker sein als die meisten anderen, aber wenn du nicht verstehst, dass dir jeder gefährlich werden kann so klein er auch sein mag, dann hast du schon verloren bevor du anfängst zu kämpfen. Hochmütige Kämpfer sterben zuerst, Kluge überleben die Schlacht.“

Tigerherz
Ich seufzte leicht. „Das mache ich. Und du musst mir keine Vorträge über deine Schwester halten. Ich bewerte sie nach ihrem Verhalten, aber nicht nach dem was du mir erzählst. Sie ist missgestaltet, das macht sie schwächer, aber wer weiß vielleicht trainiert sie ja deshalb umso härter und wird die stärkste von euch. Ich bezweifle es, aber Wunder passieren“, miaute ich und nahm die Pfote von Sturmpfote. „Auf, weiter geht’s!“

Mondpfote
Ich folgte meinem Mentor und schaute mich interessiert um, neben uns verlief ein Fluss. Als er was erzählte hörte ich ihm aufmerksam zu und nickte kurz als Bestätigung dass ich ihn verstanden hatte. Ich wusste noch nicht was ich von ihm halten sollte er kam mir ziemlich ernst und mürrisch vor aber vielleicht hatte er auch einfach nur einen schlechten Tag.

Mondpfote
Als Falkenklaue auf einen Baum sprang der als Brücke über denn Fluss diente fragte er ob er mich tragen soll "Ich krieg das hin" antwortete ich überzeugt. Ich kletterte ich auf denn liegenden Baumstamm es sah zwar nicht so elegant wie bei meinem Mentor doch am Ende war ich auch oben und das war ja mein Ziel dort krallte ich mich fest und wartete darauf dass Falkenklaue voraus lief

Mondpfote
Ich lief etwas wackelig meinem Mentor hinterher, als ich die andere Seite erreichte hüpfte ich von dem Baum runter und wartete in welche Richtung wir jetzt gehen würden

Tigerherz
"Wir gehen zur alten Scheune. Sie liegt am nordwestlichen Ende dieser Hügellandschaft. Sie wird seit einiger Zeit nicht mehr von den Zweibeinern benutzt, nur hin und wieder lagern sie dort Stroh. Es ist der perfekte Ort um das Jagen zu lernen, denn dort sind die Mäuse unvorsichtiger und langsamer als im Wald. Außerdem sind wir dort ungestört. Ich glaube kaum das sich ein anderer Mentor dort mit seinem Schüler hin verirrt", erklärte ich, während wir den letzten Hügel hinauf trabten. Auf der anderen Seite konnte man, noch ein gutes Stück entfernt, die alte Scheune entdecken. Mit ihr endete unser Territorium und das Weideland der Zweibeiner begann. Dort standen riesige Tiere mit fleckigem Fell. Doch ich hatte gelernt, dass man nur ein wenig Respekt vor ihnen haben musste. Sie griffen niemals an. Meistens nahmen sie uns Katzen überhaupt nicht war und wenn doch, dann glotzten sie nur blöde. Ich schätzte ihre Intelligenz war nicht besonders hoch.

Tigerherz
Ich schnurrte belustigt. "Sie sind nicht gefährlich. Komm mit, wir schauen sie uns näher an", miaute ich und lief ohne zu zögern den Hügel hinab auf die eingezäunte Wiese zu. Seine Frage ließ ich unbeantwortet, denn ich wusste selbst nicht so genau wie diese Tiere hießen. Die Füchsin, bei der ich aufgewachsen war hatte für sie immer ein Wort benutzt, das wohl am ehesten mit Hornhuftier zu übersetzten war. Doch das hörte sich bescheuert an.

Tigerherz
"Tja, ja das tun sie vielleicht. Aber ich finde man gewöhnt sich schnell daran und dann ist der Geruch auch nicht mehr so schlimm. Zweibeinergestank ist viel schlimmer. Und der Donnerweg erst", miaute ich. "Wenn du dich in ihrem Dung wälzt ist das eine ziemlich gute Tarnung...davon abgesehen, dass du dann stinkst." Ich musterte Sturmpfote grinsend und schnippte mit der Schwanzspitze in Richtung eines braunen Haufens in der Nähe.