Tigerherz
"Gerne...dann lass uns Mal in die Scheune gehen. Du willst ja schließlich noch ein bisschen Jagen üben bevor wir zurück gehen. Bei deinem Tempo müssen wir da nämlich deutlich vor Sonnenuntergang los", miaute ich flachsend und lief in großen Sprüngen hinüber zum Eingang der alten Scheune. Schon von weitem konnte man den intensiven Duft nach Stroh und Frischbeute vernehmen und mein Magen knurrte hoffnungsvoll. Ich hatte heute im Gegensatz zu meinem Schüler schließlich noch nichts gegessen.

Cotton Ankunft

Tigerherz
Ich trat einen Schritt zurück, um Sturmpfote zu zeigen, dass er vorgehen sollte. "Dann probier dich mal aus. Leise anschleichen und wenn du nah genug bis mit einem schnellen Sprung fangen. Mehr als verjagen kannst du die Mäuse nicht."

Cotton
Mit langsamen Schritten lief ich weiter ins Territorium dieses Clans hinein. Ich nahm an, dass ich es inzwischen betreten hatte. Eine Grenze hatte ich nicht wirklich gerochen, aber zugegeben prüfte ich auch nicht regelmäßig die Luft. Doch inzwischen konnte selbst ich hin und wieder einen fremden Katzengeruch bemerken. Und als ich schließlich einen Pfad entdeckte, der so aussah als hätten ihn bereits einige Katzen benutzt, war ich mir ziemlich sicher mich nun auf Clanterritorium zu befinden. Ich unterdrückte meine Nervosität, denn ich war zuversichtlich, dass mit diesen Clankatzen vernünftig zu reden war. Ich ging immer grundsätzlich davon aus, dass ich mit jemandem eine Unterhaltung auf freundschaftlicher Basis führen konnte und meistens, vielleicht auch gerade deshalb, klappte das auch. Nur hin und wieder waren einige Katzen einfach zu mies gelaunt gewesen. Ich dachte an den ersten Streuner, der mich attackiert hatte und leckte automatisch über die Narbe an der Schulter, für die er verantwortlich war. Ich erinnerte mich an den Schmerz noch ganz genau, obwohl es schon so lange her war. Es war das erste Mal gewesen, dass ich wirklich Schmerzen hatte erleiden müssen und es war natürlich nicht das letzte Mal gewesen. Die Welt außerhalb eines Zweibeinergartens war gefährlich. Mein Stummelschwanz zuckte wie zur Bestätigung. Ich hasste es, ihn verloren zu haben, denn seitdem fiel mir sogar das Klettern schwer, das ich früher eigentlich recht gut beherrscht hatte.

(Jap er ist halt nicht wirklich auf seinen Geruchsinn trainiert...war ja lange Hauskätzchen)

Tigerherz
Ich war hinter meinem Schüler in die Scheune getreten und hatte ihn aufmerksam beobachtet. "Du musst dich besser auf dein Gehör verlassen, damit du die Position der Maus im Stroh genau feststellen kannst. Allerdings würde ich dir für den Anfang raten es auf Mäuse abzusehen, die du auch richtig sehen kannst", miaute ich mit gedämpfter Stimme, um die Mäuse nicht aufzuschrecken.

Cotton
Ich wehrte mich nicht und versuchte mich schließlich umständlich wieder aufzurappeln. "Entschuldige, ich bin auf der Suche nach jemandem und dachte vielleicht ist er bei euch. Ich wollte euch nicht verärgern und ich werde auch sofort wieder abziehen. Doch ich wäre euch beiden sehr verbunden, wenn ihr mir sagt ob sich mein Bruder bei euch aufhält", miaute ich mit ruhiger Stimme und blickte die beiden fremden Katzen aus freundlichen Augen an. Mein Angreifer war deutlich älter als die zweite Katze, die fast noch als Junges durchgehen konnte. Er hatte die gleiche Fellzeichnung wie mein Bruder sie in meiner Erinnerung gehabt hatte, doch das bedeutete nicht viel. Ich hatte auf meiner Suche viele Katzen getroffen, die so gestreift waren.

Tigerherz
Ich zuckte belustigt mit den Ohren. Ich erinnerte mich daran wie ich denselben Fehler gemacht hatte, als ich das erste Mal eine Maus jagen musste, weil mich mein Vater im Stich gelassen hatte. Meine Ziehmutter hatte es mir später erklärt, doch zuvor war ich immer wieder darauf hereingefallen. "Mäuse können dich nicht nur sehen, hören und riechen. Sie spüren die Vibration des Bodens. Deshalb musst du ganz vorsichtig auftreten und dein Gewicht möglichst auf die Hinterbeine verlagern", erklärte ich beiläufig, während ich mich selbst auf die Suche nach einer Maus machte. Ich hatte Hunger und wollte nicht unbedingt Sturmpfote erste Beute auffuttern.

Cotton
Ich erwiderte den Blick des Katers ohne auf sein spöttisches Verhalten einzugehen. Mir war bewusst wie ich aussah und was er von mir halten mochte, doch es war mir wichtiger meinen Bruder zu finden als jetzt mit einem Mal auf meinen Stolz zu beharren. Denn ich hatte schon wesentlich schlimmere Sachen aushalten müssen als den Spott dieses Clankaters. "Ich habe ihn schon fast überall anders gesucht. Im Zweibeinerort zuerst nur und dann außerhalb. Schließlich habe ich von diesem Clan erfahren und hoffe nun einfach, dass er hier ist. Wenn nicht dann ist er wohl schon zu weit weg. Ich habe mir gedacht, fragen kostet ja nichts." Ich lächelte leicht und neigte dann mit einem Mal den Kopf. "Tut mir leid, ich habe ja ganz meine Manieren vergessen, mein Name ist Cotton", stellte ich mich vor.

Mondpfote
" Nein musst du nicht" bestätigte ich als Falkenklaue mir denn Zweibeinerort zeigte. Kurz nachdem wir weiter getroffen waren trafen wir einen fremden Kater zumindest hatte ich in im Clan noch nie gesehen und er roch auch anders. Ich schaute ihn mir genauer an und verfolgte aufmerksam ich die Diskussion der beiden Kater, blieb aber ein Stück hinter meinem Mentor stehen.

Blattpfote

"Okay", miaute ich fröhlich und sprang hinter meiner Mentorin mit weiten Augen hinterher. Hier war alles so aufregend! "Ich war noch nie im Territorium", erzählte ich begeistert. "Es ist toll hier!"

Tigerherz
Ich hatte die Jagt meines Schülers zufrieden beobachtet, nickte nun allerdings nur knapp. "Nicht schlecht. Allerdings würde ich das anschleichen an deiner Stelle noch ein wenig üben und mich nicht auf diesem Erfolg ausruhen. Die Mäuse hier drinnen sind einfacher zu jagen als im Wald. Sei nicht enttäuscht, wenn es im Wald nicht sofort wieder klappt", miaute ich, dann erstarrte ich für einen Moment. Ich lauschte auf die Mäuse im Stroh. Als ich mein Ziel ausgewählt hatte, spannte ich meine Hinterläufe an. Ich schnellte in die Höhe und leicht vorwärts, machte dabei einen Buckel, sodass ich schließlich fast gleichzeitig mit allen vier Pfoten auf der Maus im Stroh landete und sie durch die Wucht direkt tötete. Ich mochte diese Jagdtechnik, denn meine Ziehmutter hatte sie mir beigebracht. Es war die Jagdtechnik eines Fuchses, doch im Endeffekt funktionierte sie auch bei Katzen ganz gut.

Cotton
Ich musterte den Kater ein wenig verwirrt, weil ich seine Reaktion nicht so richtig verstand. "Komm schon, so schlimm ist der Name nun auch wieder nicht...", witzelte ich, doch meine Ohren zuckten unruhig.

Tigerherz
"Das habe ich gelernt als ich jünger war als du. Meine Ziehmutter Kata hat es mir beigebracht, damit ich für mich selbst sorgen kann. Das war bevor ich mich den Clans angeschlossen habe", erklärte ich gut gelaunt und verschlang die Maus anschließen mit wenigen Bissen. Als mein Hunger gestillt war sah ich zu Sturmpfote. "Möchtest du es auch einmal versuchen, es ich eigentlich ganz leicht, wenn man es mal verstanden hat. Du kannst ja mit einer imaginären Maus üben."

Cotton
"Sirius, jedenfalls hoffe ich, dass er diesen Namen noch trägt", miaute ich und war zufrieden, dass der Clankater auf meine Bitte eingegangen war.

Blattpfote

Nachdenklich sah ich zu Tauschweif. "Mit einer strengen Frage? Aber dann sind die ja ganz eingeschüchtert und denken wir wären nicht gastfreundlich", miaute ich überrascht. Bisher war mir nie in den Sinn gekommen, dass Katzen bei uns nicht willkommen sein könnten.

Ankunft Klatschmohn und Laubherz
Klatschmohn
Entspannt laufe ich neben Laubherz her und wiege den Kopf ein wenig. Schließlich beantworte ich ihre Frage: “Ich komme aus einem Wald mehrere Mondwenden von hier entfernt. Dort gab es einige große Tiere, größere, als ich hier bisher gesehen habe.“ Wehmütig schaue ich in die Ferne.

Schattenschwinge
Ich will gerade Laubherz Frage beantworten, aber ihre zweite Bemerkung lässt mich innehalten. “Du bist aus dem gleichen Clan wie Ufersee? Dann kennst du vielleicht Dämmerstern?“ Hoffnungsvoll schaue ich die Kätzin neben mir an.

Klatschmohn
Ein wenig enttäuscht zucke ich mit den Ohren. “Ja, sie ist meine Mutter. Aber sie hat mir kaum etwas über ihre Vergangenheit erzählt... naja, jetzt wo sie nicht mehr lebt wollte ich in ihren Clan zurückkehren, um ihr näher zu sein.“ Ich schaue verlegen auf meine Pfoten.

Klatschmohn
Mir wird warm ums Herz, als Laubherz Verständnis zeigt. Dankbar ringel ich meinen Schwanz. Plötzlich habe ich Lust mich frei zu fühlen. Ich stelle mich an die Klippen, hole tief Luft und stoße einen befreienden Jauchzer aus, der aus allen Richtungen wiederhallt. “Der Ort gefällt mir!“, freue ich mich mit einem frechen Zucken der Schnurrhaare.