Tigerherz
Ich trabte voraus und hielt nach Beute Ausschau. Ich hatte keinerlei Bedürfnis mich mit den anderen zu unterhalten. Sie waren schließlich nicht viel mehr als Fremde für mich. Vielleicht würde ich irgendwann versuchen ein paar von ihnen besser kennen zu lernen, doch im Grunde wollte ich es gar nicht. Sie waren für mich vollkommen uninteressant. Mich interessierte nicht wer sie genau waren oder was sie beschäftigte. Klar, sie waren meine Clankameraden und ich würde sie auch beschützen, wenn ich musste...aber wieso sollte ich mich noch einmal mit irgendeiner Katze einlassen? Jeder der mir jemals in meinem Leben wichtig gewesen war, hatte mich verlassen. Meine Mutter, mein Vater, Kata und nun Pantherlist. Am besten behielt ich meine Gefühle ab jetzt bei mir und schenkte sie höchstens noch Pantherlists Jungen, die jetzt wohl etwas Ähnliches durchmachen mussten wie ich damals. Es war ein beschissenes Gefühl seine Eltern sterben zu sehen, doch wenn sie einen verließen war das schlimmer. Zumindest hatten die Jungen den Clan und mussten nicht um ihr Leben fürchten. Der Hass auf meinen Vater brodelte immer noch in mir, weil er mich zum Sterben in der Wildnis zurückgelassen hatte.

Tigerherz
Ich ließ die beiden bei der Jagd allein und schlich ein Stück weg. Ich war zwar noch in Hörweite, aber das Gebüsch verdeckte die Sicht. Ich prüfte die Luft und meine Nase zuckte zufrieden als ich einen Beutegeruch wahrnahm. Es war ein Eichhörnchen, das gerade dabei war seinen Nahrungsvorrat für die Blattleere anzulegen. Ich wusste, dass die roten Tierchen bei jedem Ausflug auf den Boden sehr aufmerksam waren, doch in dem Moment wenn sie das Loch für die Nüsse gruben waren sie abgelenkt. Ich positionierte mich so, dass der Wind mich nicht durch den Geruch verraten würde und wartete geduldig. Das Eichhörnchen hopste am Boden herum und immer wenn es eine Nuss fand, grub es ein Loch und versteckte sie. Ich schlich mich langsam näher an und ließ das Tier dann einfach zu mir kommen. Als es nah genug war, sprang ich los und durchtrennte die kleine Kehle ehe das Eichhörnchen auch nur bemerkt hatte, dass es gejagt wurde. Unerwarteter Weise hob dieser tolle Fang meine Laune nicht wirklich. Ich hob meine Beute auf und trug sie zu den Anderen zurück.

Mondkralle
Ich führte Dämmerpfote schließlich bis zum Moor, wo ich ihr erklärte was man in dieser Landschaft zu beachten hatte und wie man dort jagte. Dabei wiederholte ich im Grunde das, was ich schon meinen eigenen Jungen gesagt hatte. Ich hätte Dämmerpfote gerne noch jagen lassen, doch dafür war es schon zu spät. Außerdem hatten wir eine ganz schöne Wanderung hinter uns. "Wir werden direkt morgen früh zur Jagd aufbrechen", teilte ich meiner Schülerin mit und kehrte dann mit ihr gemeinsam ins Lager zurück.

Mondkralle, Dämmerpfote --> Lager

Tigerherz
Ich folgte der Fährte meiner Jagdkumpane und legte das Eichhörnchen ein Stückchen vom Ufer entfernt ab, wo ich es mit Erde bedeckte. Dann gesellte ich mich zu Laubherz, welche Sandwirbel und Raupelz beim Fischen beobachtete. Ich verspürte keine besondere Lust bei diesen Temperaturen in den Fluss zu gehen, also verlegte ich mich darauf Wache zu halten und das andere Flussufer zu beobachten. Bisher hatte sich nur die eine SturmClan-Katze über den Fluss getraut, doch trotzdem konnten wir uns nicht sicher sein ob und wie gut unsere Feinde schwimmen konnten.

Tigerherz
"Das hängt davon ab wie gut sie schwimmen können. Aber fürs erste sollten wir sicher sein, denn auch die Sturmplaner müssen ihre Wunden lecken und sich ausruhen. Außerdem kennen sie den Wald nicht, wir schon", antwortete ich und ließ meinen Blick über die Büsche am anderen Ufer schweifen. Es war keine Bewegung zu erkennen, doch wir mussten trotzdem wachsam sein.

Pantherlist Ankunft

Pantherlist

Als ich das Lager verließ, hing noch ein leichter Duft von Tigerherz in der Luft, die erst vor kurzem ins Lager gekommen und schlafen gegangen war. Wehmütig atmete ich ihren Duft tief ein, dann lief ich los, am See vorbei nach unten. Ich kreuzte den Mondbaum und kam zu den Höhlen. Dann setzte ich über den Fluss und landete im Wald auf der anderen Seite. Je mehr ich mich vom Lager entfernte, umso lauter wurden die Stimmen in meinem Kopf, die mich immer wieder und wieder anklagten. Doch ich sagte nichts mehr dagegen.

Pantherlist -> Außerhalb der Territorien

Tigerherz
Ich schnippte ungeduldig mit der Schwanzspitze. "Seid ihr bald fertig? Die Sonne geht schon unter, wir sollten bald ins Lager zurück...", wandte ich mich an Sandwirbel und Raupelz. Pantherlist würde wohl schon weg sein, wenn sie wirklich durchzog was sie vorgehabt hatte. Meine Miene verfinsterte sich als mir klar wurde, dass ich sie wohl nie wieder sehen würde. Meine Kehle schnürte sich zu, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Tigerherz
Ich kräuselte spöttisch die Lippen und wandte mich ab. "Na endlich", knurrte ich missgelaunt, schnappte mir mein Eichhörnchen und trabte voraus in den Wald.

Tarzan:

Hopsend bewegte ich mich fort und versuchte dem Regen zu entfliehen. Schließlich machte ich unter einem dichten Strauch halt, unter welchem ich einigermassen Schutz vor dem Regen hatte. Verärgert versuchte ich mein Fell in hastigen Bewegungen trocken zu schlecken. Dass ich mich inzwischen weit von Zuhause weg bewegt hatte, war mir nicht aufgefallen. Durch die fehlenden Krallen - welche auch nicht mehr nachwachsen würden - hatten meine Pfoten kaum abdrücke hinterlassen. Mit einem murrenden Laut sah ich hinaus in den Regen. Doofes Himmelswasser!

Mondpfote
Nachdem ich kurz überlegt hatte meinte ich "Ich würde mich von hinten an meinen Gegner anschleichen und dann auf ihn drauf springen"