Schattenpfote
"Das sollte ich wohl besser dich fragen. Glaub ja nicht ich merke nicht, dass du mir aus dem Weg gegangen bist. Und wir haben noch überhaupt nicht über Mutter geredet", antwortete ich und blickte meine Schwester auffordernd an. Es freute mich, dass sie zu mir gekommen war...doch wie meistens zeigte ich nicht so direkt was ich dachte.

Mondkralle
Ich musterte Blütenschweif kurz. "Liebeskummer?", fragte ich schließlich und meine Stimme klang seltsam verzerrt. Ich hatte mich eigentlich darüber lustig machen wollen, doch brachte ich es nicht übers Herz. Ich wusste schließlich sehr gut was Liebeskummer anrichten konnte. Und dass man im Grunde nicht das Geringste tun konnte außer zu warten. Bis es besser wurde.

Dämmerpfote
“Über Pantherlist?“ Ich stöhne innerlich auf. Wir wussten doch beide, dass wir an dieser Stelle unterschiedlicher Ansicht waren, weshalb mussten wir jetzt darüber reden? Ich fahr nervös die Krallen aus und ein. Dabei bin ich die letzten Tage meiner Mutter so gut aus dem Weg gegangen, um weitere Unannehmlichkeiten zu vermeiden... “Was willst du denn wegen Pantherlist reden.“, frage ich unruhig nach. Plötzlich beschleicht mich ein komisches Gefühl.

Ankunft Rußfeder und Glutstern
Glutstern
Ich trete raus auf den Lagerplatz und betrachte kurz das Chaos durch den Sturm. Es hält sich in Grenzen. Sturmpfote ist bereits dabei, einige Äste und Zweige aus dem Weg zu räumen. Ich nicke ihm freundlich zu. Dann trete ich vor den Hochstein und rufe laut: “Ich suche zwei oder drei Katzen die mich zum Sturmclan begleiten. Ich möchte sie bitten, unserem Gesetz nach zugehen und sich regelmäßig zu einer Großen Versammlung zu treffen.“ Abwartend schaue ich in die Runde.

Ankunft Mondpfote

Mondpfote
Als ich aus dem Schülerbau kam sah ich dass der Sturm einige Äste ins Lager geschmissen hatte doch Sturmpfote war schon dabei die Äste wegzuräumen. "Ich helfe dir" maunzte ich dem Kater kurz zu bevor ich auch anfing die Äste auf den angefangenen Haufen zu legen.

Glutstern
Ich nicke zufrieden. Das dürfte reichen. “Sturmpfote, magst du uns auch begleiten?“, biete ich an. Das hatte er für seine Hilfe verdient. Und mit einem Schüler in Begleitung würde die Patrouillie weniger bedrohlich wirken.

Glutstern
Ich schmunzel amüsiert als der junge Schüler sich uns anschließt und bin beeindruckt, wie ruhig er sich verhalten kann. “Also gut, dann lasst und los gehen!“ Mit diesen Worten führe ich die Patrouillie aus dem Lager.

Patrouillie Territorium Silberclan

Rußfeder

Ich erwiederte den Blick von Tauschweif. Was hatte sie?, gerade noch so konnte ich mir ein Zähnefletschen unterdrücken. Ich hasste es wenn man mich so genau ansah. Meine Augen wurden schmal, dann blickte ich zu der Patrouille die im Wald verschwand. "Alle anderen die übrig geblieben sind helfen das Lager aufzuräumen!", Rief ich in die Menge, erhob mich und nahm ein paar Zweige ins Maul um sie aus dem Lager zu bringen. Dann fragte ich mich wo Raupelz war, ich sah ihn nicht.

Schattenpfote
Ich musterte meine Schwester eine Weile. Gab es einen schonenden Weg ihr zu sagen, was Pantherlist getan hatte? "Sie ist fortgegangen...", miaute ich schließlich leise. Ich hatte mir selbst verboten Gefühle über meine Mutter zuzulassen, doch wenn Dämmerpfote emotional reagierte, dann nahm mich das trotzdem mit. "...für immer."

Mondkralle
"Das tut mir leid. Lenk dich ab, dass hilft. Denk nicht zu sehr darüber nach und blas Trübsal. Glaub mir, das bringt weder dem Clan noch dir etwas", miaute ich schließlich und erhob mich. "Na los, wir helfen besser beim Aufräumen."

Dämmerpfote
Sprachlos starre ich meine Schwester an, unfähig irgendwas zu erwidern. Unendlich viele Gedanken wirbeln gleichzeitig durch meinen Kopf und meine Gefühle fahren Karussel. Wieso hat Pantherlist den Clan verlassen? Für einen kurzen Augenblick bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Ob es wegen mir war? Das schlechte Gewissen wird durch schnelles Herzklopfen abgelöst. Oder bereut sie etwa ihre Tat? Ob meine Mama letzten Endes doch ein schlechtes Gewissen bekommen hat? Aber deswegen hätte sie doch nicht gehen müssen! Ich beobachte angespannt, wie meine Clankameraden das Lager aufräumen. Bestimmt kann ich sie überzeugen zurück zukommen. Sie musste doch wissen, dass ich ihr nur böse wahr, weil sie ihre Tat nicht bereut hat. Zumindest nicht aus den Gründen, aus denen sie es hätte bereuen sollen. Ich werfe Schattenpfote einen unsicheren Blick zu. Ob sie mir die Schuld geben, dass Mama gegangen ist? Ich werde sie zurückholen! Ich will gerade entschlossen aufstehen, als mir einfällt, wie unwahrscheinlich es ist, dass Pantherlist ihre Tat bereut. Ich spüre einen innerlichen Widerspruch. Sicher ist sie wegen mir gegangen. Hätte Glutstern sie verbannen wollen, hätte er es längst getan. Die Schuld lastet plötzlich schwer auf meinen Schultern, das schlechte Gewissen scheint mich zu erdrücken. Aber sie hat falsch gehandelt! Innerlich ringen die widersprüchlichen Gefühle weiter in mir. Fakt ist, dass meine Geschwister meinetwegen nun ganz ohne Eltern aufwachsen. “Es tut mir leid.“, hauche ich nach einer gefühlten Ewigkeit meiner Schwester zu.

Schattenpfote
Ich rückte dicht neben meine Schwester und fuhr ihr tröstend mit der Zunge über den Kopf. "Du musst dich nicht entschuldigen. Es war sehr stark von dir Mutter die Stirn zu bieten und nach deinen eigenen moralischen Ansichten zu handeln. Dass sie gegangen ist hatte nichts mit dir zu tun. Mutter war sich sicher, dass sie verbannt wird, weil sie ihre Tat nicht bereut hat. Deswegen wollte sie lieber freiwillig und in Würde gehen", miaute ich ruhig und zuckte bei dieser Lüge nicht einmal mit den Wimpern. Natürlich war es zum Teil meiner Schwester zu verdanken, dass Pantherlist gegangen war. Ihre Zurückweisung hatte unsere Mutter ganz schön mitgenommen. Doch ich wollte Dämmerpfote diese Last nicht aufbürden. Außerdem war es nicht ihre Schuld, dass Pantherlist so mäusehirnig, emotional und schwach gewesen war. Ich nahm es ihr übel, dass sie nicht einmal versucht hatte für uns, ihre Jungen, zu lügen.

Dämmerpfote
Erleichtert und dankbar lehne ich mich an meine Schwester. Allerdings nicht lange, denn mein Pflichtbewusstsein ruft mir ins Gedächtnis, dass wir unseren Kameraden helfen sollten. “Ich glaube, ich helfe mal den anderen.“ Ich stubse meine Schwester nochmal liebevoll mit der Nase an, bevor ich mich an die Arbeit mache.

Schattenpfote
Ich nickte zufrieden und schlüpfte dann unbemerkt zwischen den Büschen der Lagerbegrenzung hindurch. Dabei achtete ich sorgfältig darauf nicht gesehen zu werden...doch da ohnehin alle mit Aufräumen oder anderen Dingen beschäftigt waren musste ich nicht lange warten.

Schattenpfote --> Territorium

Mondkralle
Ich beachtete Blütenschweif nicht weiter, sondern konzentrierte mich darauf, dass Lager aufzuräumen. Ich sammelte Äste ein, die ins Lager geweht worden waren und begann dann damit meinen buschigen Schwanz zum Fegen zu benutzen. So befreite ich nach und nach die Lagermitte von Blättern, Moos und anderen Kleinigkeiten, die ich an den Rand in die Lagerbegrenzung fegte.

Rußfeder

Überrascht sah ich zu Tauschweif. "Was ist? Sturmclan auf unserem Territorium?", Fragte ich, in meinem Unterton konnte man merken das ich nicht erfreut war das sie mit mir reden wollte. Ich wusste das es nichts damit zu tun hatte, wollte es mir aber nicht anmerken lassen. Stattdessen sah ich sie neugierig, aber grimmig an. Solange ich meinen Posten gut machte wurde ich respektiert, aber das wird doch eh nichts weil ich eine öde, fiese alte Krähenclan Katze war. Das merkte man doch. Sie dachten ich würde das nicht schaffen, weswegen sie einen unerfahrenen Kater genommen haben. Ich sollte mich nicht zu sehr darüber aufregen... Das verschlimmert die Sache nur!

Dämmerpfote
Sobald das Lager aufgeräumt ist schaue ich mich nach meinem Mentor um. Ein wenig enttäuscht lasse ich den Schwanz sinken. Er hatte schon wieder etwas anderes zutun. Bisher waren wir erst zweimal gemeinsam unterwegs. Ich betrachte die Katze die bei ihm steht. Das Gespräch scheint ernst zu sein. Vielleicht hat er ja auch Sorgen und ich bin so egoistisch und denke nur an mich. Augenblicklich bekomme ich wieder ein schlechtes Gewissen. Ich könnte mich anders nützlich machen. Zum Beispiel den Schmutz, der am Lagerrand aufgehäuft wurde, außerhalb des Lagers zu entsorgen. Motiviert mache ich mich an die Arbeit.